von Rainer Rupp für RT Deutsch
Die Liste beginnt mit dem ersten direkten Eingriff Israels in den Krieg in Syrien, der in westlichen Medien fälschlicherweise als «Bürgerkrieg» bezeichnet wird. Tatsächlich wurde dieser Krieg von den USA und ihren NATO-Vasallen sowie den verbündeten Golf-Feudalstaaten konzipiert, geschürt und finanziert und von islamistischen Halsabschneidern unterschiedlicher Provenienz durchgeführt. Ziel war und ist, die rechtmäßige und international anerkannte Assad-Regierung in Damaskus zu stürzen.
17. November 2012: Israel eröffnet Artilleriefeuer gegen Positionen der syrischen Armee entlang der Demarkationslinie auf den sogenannten Golanhöhen, einer wasserreichen und sehr fruchtbaren Region, die sich Israel im Sechstagekrieg angeeignet hat und nicht mehr zurückgeben will. Zur Rechtfertigung der Artillerieangriffe behauptet Israel, diese seien die Vergeltung für einen Angriff auf eine israelische Patrouille in der Nähe der entmilitarisierten Zone.
Da die Syrisch-Arabische Armee zu dieser Zeit bereits an vielen Fronten gegen die islamistischen Gewaltextremisten vom Typ al-Qaida kämpfte, ist es unwahrscheinlich, dass Damaskus in dieser Situation mit Angriffen auf eine israelische Patrouille eine weitere Front mit Israel aufmachen wollte. Vielmehr kann in dem Artilleriebombardement der syrischen Stellungen der erste direkte militärische Eingriff Israels zur Unterstützung der al-Qaida-Terroristen gesehen werden, die den israelisch besetzten Golan bis heute als sicheren Rückzugsort benutzen dürfen.
30. Januar 2013: Israelische Kampfflugzeuge zerstören auf syrischem Territorium einen Fahrzeugkonvoi, von dem Tel Aviv behauptet, dass er Waffen an die Hisbollah beförderte.
24. März 2013: Auf dem Golan zerstört das israelische Militär mit einer Lenkrakete eine syrische Grabenstellung mit etlichen Maschinengewehrnestern. Die israelische Seite behauptet, dass das eine Vergeltung für den Beschuss israelischer Truppen gewesen sei, die von diesen Maschinengewehren ausgegangen sei. Zugleich bestätigte der israelische Militärsprecher, dass kein einziger Israeli durch den Beschuss verwundet worden war.
3. und 5. Mai 2013: Israelische Kampfflugzeuge attackieren Ziele in Syrien, angeblich, um die Lieferung iranischer Waffen an die Hisbollah zu verhindern.
21. Mai 2013: Israelische Truppen greifen eine syrische Position an, von der aus angeblich ein israelisches Fahrzeug auf den Golanhöhen unter Beschuss genommen worden war.
5. Juli 2013: Israel greift aus der Luft Lagerhallen in der syrischen Hafenstadt Latakia an, die laut israelischen Quellen angeblich russische Antischiffsraketen vom Typ Jachont beherbergten.
17. Juli 2013: Das israelische Militär feuert an der syrischen Grenze auf dem Golan auf eine Gruppe nicht identifizierter Personen, nachdem eine israelische Patrouille in der Nähe der entmilitarisierten Zone angeblich unter Feuer geraten war.
17. August 2013: Israelische Truppen zerstören mit einer Lenkrakete einen Außenposten der syrischen Armee und behaupten, dass von diesem Mörsergranaten auf israelische Positionen abgeschossen worden seien.
30. Oktober 2013: Israel führt Luftschläge gegen die syrische Luftabwehrbasis bei Snawbar durch.
26. Januar 2014: Israel führt Luftangriffe gegen ein syrisches Warenhaus durch, in dem angeblich russische Luftabwehrraketen vom Typ S-300 gelagert waren.
18. März 2014: Israel trifft syrische Militärziele, einschließlich eines militärischen Hauptquartiers und einer Armeebasis, mit Artillerie- und Luftangriffen. Die Angriffe bezeichnet Tel Aviv als Vergeltung für eine angebliche Sprengstoffexplosion in der Nähe eines israelischen Militärfahrzeugs an der Grenze zu Syrien. Ein israelischer Soldat soll bei dem Vorfall getötet worden sein.
28. März 2014: Israelisches Militär nimmt eine syrische Position an der Grenze unter Gewehrfeuer, weil von dort angeblich Mörsergranaten abgeschossen worden waren.
23. Juni 2014: Die israelische Luftwaffe bombardiert mehrmals Ziele der syrischen Armee und tötet mindestens 10 syrische Soldaten. Laut dem israelischen Regime war das die Vergeltung für einen Angriff auf einen Wassertanklaster in der Nähe des Grenzzauns.
15. Juli 2014: Das israelische Militär tötet 18 Syrer, darunter acht Zivilisten, bei Angriffen auf drei Ortschaften auf syrischem Territorium. Das Massaker rechtfertigt das zionistische Regime mit einem angeblichen Raketenangriff der Syrer auf nicht näher definierte Ziele in Israel.
23. September 2014: Israel schießt ein syrisches Kampflugzeug im syrischen Luftraum ab, das sich angeblich über den besetzten Golanhöhen befunden habe.
7. Dezember 2014: Erneut greifen israelische Kampfflugzeuge ein syrisches Warenhaus an, das angeblich russische Luftabwehrraketen vom Typ S-300 enthielt.
18. Januar 2015: Israel führt bei Mazraat Amal in der Provinz Quneitra auf dem Golan Luftangriffe durch, angeblich gegen den Iran und die Hisbollah.
25. April 2015: Israelische Kampfflieger greifen in der syrischen Region Qalamoun angebliche Hisbollah-Militärcamps und Waffentransporte an.
20. August 2015: Israels Luftwaffe fliegt sukzessive Luftangriffe gegen Militärposten und Soldaten in Quneitra, der größten syrischen Stadt auf dem Golan, und gegen die Nachbarprovinz Rif Dimashq. Das Regime in Tel Aviv behauptet, es sei zuvor in den besetzten Golanhöhen und im oberen Galiläa-Gebiet von syrischer Seite aus mit Raketen beschossen worden.
21. August 2015: Bei einem Angriff auf ein ziviles syrisches Fahrzeug tötet Israel fünf Zivilisten und behauptet als Rechtfertigung für die Untat, es habe diejenigen ausgeschaltet, die angeblich hinter den Raketenangriffen vom Tag zuvor gesteckt hätten.
11. November 2015: Die israelische Luftwaffe greift in der Nähe des internationalen Flughafens von Damaskus angebliche Hisbollah-Waffenlager an.
28. November 2016: Israel zerstört ein verlassenes UNO-Gebäude auf den besetzten Golanhöhen. Begründet wurde dies mit dem Verdacht, das Gebäude sei von Militanten benutzt worden.
30. November 2016: Israelische Kampfflugzeuge attackieren eine syrische Militärinstallation in Damaskus und einen angeblichen Waffenkonvoi der Hisbollah auf der Autobahn Damaskus-Beirut.
7. Dezember 2016: Die israelische Luftwaffe greift die syrische Luftwaffenbasis Mezzeh bei Damaskus an.
12. Januar 2017: Israel führt einen weiteren Luftangriff auf die Luftwaffenbasis Mezzeh durch. Diesmal war ein Munitionslager das Ziel.
22. Februar 2017: Israelische Kampfflugzeuge greifen einen angeblichen Hisbollah-Waffentransport in der Nähe von Damaskus an.
16./17. März 2017: Israel bestätigt zum ersten Mal offiziell, dass es einen Konvoi der Hisbollah angegriffen hat, diesmal in der Nähe der antiken syrischen Stadt Palmyra. Der Angriff markierte den bis dahin tiefsten Vorstoß der israelischen Luftwaffe auf syrisches Territorium.
23. April 2017: Israels Militär zerstört syrische Stellungen am Stadtrand von Quneitra und tötet drei mit der syrischen Regierung verbündete Milizionäre.
27. April 2017: Ein weiteres Mal greift die israelische Luftwaffe den internationalen Flughafen von Damaskus an. Die Explosionen waren noch in 15 Kilometern Entfernung zu spüren.
24. Juni 2017: Israelische Kampfflugzeuge zerstören zwei syrische Panzer und eine MG-Stellung auf dem Golan. Dabei wurden mehrere syrische Soldaten und Zivilisten getötet. Die Israelis stellten den Angriff als «Reaktion» auf angeblichen syrischen Granatbeschuss am Vortag dar.
24. bis 26. Juni 2017: Israel tötet 13 syrische Soldaten bei wiederholten Angriffen auf syrische Militärziele in Quneitra.
7. und 21. September 2017: Die israelische Luftwaffe greift chemische Fabriken an der Mittelmeerküste und ein Waffendepot bei Damaskus an.
16. Oktober 2017: Die israelische Luftwaffe behauptet, dass ihre Kampfflugzeuge eine syrische Flugabwehrbatterie bombardiert haben. Die Batterie habe angeblich zuvor eine Rakete auf ein israelisches Kampfflugzeug abgefeuert, das sich (illegal) im libanesischen Luftraum befunden habe. Bei dem Vergeltungsangriff auf die syrische Batterie sei jedoch laut syrischem Verteidigungsministerium ein israelischer Jet von einer Abwehrrakete getroffen und zum Rückzug gezwungen worden. Dem widersprach die israelische Luftwaffe. Aber wenige Stunden nach dem Angriff auf die Raketenbatterie in Syrien berichteten die israelischen Medien, dass eines der modernsten Flugzeug im israelischen Arsenal, der 100 Millionen Dollar teure F-35 Tarnkappen-Mehrzweckjäger, wegen einer angeblichen Kollision mit einem Vogel während eines Trainingsfluges fluguntauglich gemacht worden sei.
21. Oktober 2017: Israel trifft syrische Artilleriepositionen, nachdem fünf Mörsergranaten in einem offenen Gebiet auf den besetzten Golanhöhen explodiert sind, ohne Schaden anzurichten. Quellen aus der syrischen Regierung sagen später, das Mörserfeuer sei auf israelische Anweisung von «mit Israel verbündeten Terroristen» inszeniert worden, um einen Vorwand für weitere Aggressionen zu liefern.
1. November 2017: Israelische Luftangriffe auf Ziele im Süden der syrischen Stadt Homs.
3. und 4. Dezember 2017: Israel führt Luftangriffe auf ein Militärlager und auf ein wissenschaftliches Forschungszentrum in der Nähe von Damaskus durch.
10. Februar 2018: Die israelische Luftwaffe führt mehrere Angriffe gegen syrische Luftabwehrstellungen durch. Das syrische Militär schießt während der Angriffe mindestens ein israelisches F-16-Kampfflugzeug ab und meldet weitere drei beschädigte Jets der Angreifer. Das israelische Militär bestätigt den Abschuss der F-16, bestreitet jedoch weitere Treffer der Syrer.