Konservativer Favorit warnt vor „Genderdiktatur“

In Lateinamerika hat die im Westen verbreitete amtliche Schwulenpropaganda derzeit keinen guten Stand. Nachdem erst kürzlich Bermuda die Homo-Ehe wieder abgeschafft hat, dürfte die Privilegierung Homosexueller jetzt auch in Costa Rica kippen. Dort fährt der konservative evangelikale Prediger Fabricio Alvarado ebenfalls einen Kurs gegen die Homo-Ehe – und könnte damit nächster Präsident werden. Die erste Runde Anfang Februar gewann er mit knapp 25 Prozent vor dem sozialdemokratischen Hobbyrocksänger Carlos Alvarado, der auf 22 Prozent kam. Die Stichwahl findet nun am 1. April statt.

Der Zufall kam Pastor Alvarado zur Hilfe: als am 10. Januar die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (Comisión Interamericana de Derechos Humanos, CIDH) anordnete, daß alle Mitgliedstaaten die Rechte von Homo- und Transsexuellen garantieren müssen, stieg er vom einzigen Abgeordneten seiner streng konservativen Partei Restauración Nacional zum aussichtsreichsten Kandidaten auf.

Im Wahlkampf kündigte er an, daß Costa Rica aus dem Menschenrechtsgerichtshof austreten werde. Er warnte – mit Blick auf Zustände wie in der EU nicht unberechtigt – vor einer drohenden „Genderdiktatur“ und versprach, die Strafe für illegale Abtreibungen auf zehn Jahre zu erhöhen.

Costa Ricas Bevölkerung findet das gut: Innerhalb weniger Tage verfünffachten sich Alvarados Umfragewerte, wobei sowohl Katholiken wie Evangelikale, die ansonsten verfeindet sind, gaben an, bekunden, ihm ihre Stimme geben zu wollen. In einer am Wochenende veröffentlichten Umfrage liegt er nun bei 57,35 Prozent. Sein Gegner von der linksprogressiven PAC, Carlos Alvarado, der nicht mit ihm verwandt ist, kommt auf 42,65 Prozent.

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