Polen findet Mittel zur zahlenmäßigen Begrenzung einreisewilliger Ukrainer

Die polnischen Behörden haben damit begonnen, die Ukrainer, die Aufenthaltsanträge für Polen eingereicht haben, nach ihrer Einstellung zum ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera und der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) zu fragen. Darüber schreibt die Zeitung „Rzeczpospolita“.

In dem Fall, wenn ein Antragsteller um die Antwort verlegen ist oder sich seine Antwort als unpassend erweist, wird seine Bitte abgelehnt, so die Zeitung.

Der Sprecherin der ukrainischen Diaspora in Polen, Natalja Pantschenko, zufolge hat Warschau auf diese Weise bereits einem ukrainischen Bürger, der aufgrund seiner polnischen Abstammung das Aufenthaltsrecht im Land beansprucht hatte, die Einreise verweigert. Nach seiner Einstellung zu den Aktivitäten der UPA gefragt, sagte der Mann:

„Ich weiß nicht, ein jeder hat seine eigene Wahrheit. Man sagt jedoch, sie hätten in Polen und in der Ukraine herumgeplündert. Ich bin der Sache nie auf den Grund gegangen.“ Eine weitere Frage galt dem Wolhynien-Massaker.

Nach Auffassung der polnischen Behörden zeugen solche Antworten davon, dass die Ukrainer um die OUN/UPA (Organisation Ukrainischer Nationalisten/Ukrainische Aufstandsarmee) wüssten, jedoch sich nicht negativ darüber äußern wollten, werde doch diese Organisation in der Ukraine gerühmt und verherrlicht.

Der polnische Senat (Parlamentsoberhaus) hatte in der Nacht zum 1. Februar das Gesetz über das polnische Institut des Nationalen Gedenkens verabschiedet, das eine strafrechtliche Verantwortlichkeit für die Leugnung  der Teilnahme der ukrainischen Nationalisten und Mitglieder der mit dem Dritten Reich verbundenen ukrainischen Organisationen an den Verbrechen gegen die Polen im Zeitraum von 1925 bis 1950 vorsieht.

Das „Anti-Bandera-Gesetz“ war vor mehr als einem Jahr von der Partei „Kukiz’15“ vorgelegt und auf Eis gelegt worden.

Die Kämpfer der Ukrainischen Aufstandsarmee (der militante Flügel der Organisation Ukrainischer Nationalisten) unternahmen im Jahr 1943 ethnische Säuberungen unter der polnischen Bevölkerung des zur Sowjetunion gehörenden Gebietes Wolhynien, die später als Wolhynien-Massaker bekannt wurden. Nach unterschiedlichen Schätzungen wurden damals in Wolhynien 30.000 bis 100.000 Menschen getötet. Stepan Bandera war einer der OUN-Führer.

Quelle: Sputnik

loading...