S-400-Deal mit Moskau: Ankara hält „Sprache der Drohungen“ für unzulässig

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat Drohgebärden in Bezug auf den Kauf russischer Fla-Raketen-Komplexe des Typs S-400 durch Ankara als unannehmbar bezeichnet.

„Wir nutzen und akzeptieren die Sprache der Drohungen nicht. Ja, der Kongress hat das Gesetz (über die neuen antirussischen Sanktionen – Anm. d. Red.) verabschiedet. Wir müssen aber für unsere Sicherheit sorgen, und die Mittel zu ihrer Gewährleistung möchten wir bei Verbündeten kaufen. Dort gibt es aber immer irgendwelche Probleme. Wir haben nicht nur mit Russland, sondern auch mit anderen Ländern darüber gesprochen“, sagte Cavusoglu am Freitag auf einer Pressekonferenz mit US-Außenminister Rex Tillerson, der sich zurzeit zu einem Besuch in der Türkei aufhält.

Wie er ferner ausführte, hat Ankara die Verhandlungen mit Moskau abgeschlossen und ein Abkommen unterzeichnet, aber noch lange vor dem Beschluss des Kongresses. Es seien damals lediglich wenige Details in Bezug auf Kredite zur Erörterung übriggeblieben.

Zudem bestätigte Cavusoglu das Interesse Ankaras, nicht nur Fla-Raketen-Komplexe zu kaufen, sondern auch Technologien zu übernehmen.

Anfang Januar hatte die Türkei auch einen Vertrag mit dem französisch-italienischen Konzern Eurosam unterzeichnet, um gemeinsame Entwicklungen eines Luftabwehrsystems vorzunehmen. Laut Erdogan war dies ein wichtiger Schritt der Türkei zur Herstellung eigener Raketenabwehrsysteme.

Am 12. September 2017 hatten Moskau und Ankara eine Übereinkunft über die Lieferung von russischen S-400-Raketensystemen an die Türkei erzielt und einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Das russische S-400 gilt als eines der besten Raketen- und Luftabwehrsysteme der Welt. Es ist mit einer Reichweite von 400 Kilometern gegen alle Typen von fliegenden Objekten wirksam und kann gegen Flugzeuge aller Generationen, Drohnen, Marschflugkörper und ballistische Raketen eingesetzt werden. Selbst die Stealth-Tarnkappentechnologie garantiert keine Sicherheit gegenüber den S-400-Abfangraketen.

Quelle: Sputnik