Kiew: Rechtsradikale attackieren russische Institutionen – Polizei schaut tatenlos zu

Ukrainische Extremisten haben am Sonntag in Kiew mehrere russische Institutionen überfallen. Sie bewarfen die Gebäude mit Steinen, beschmierten Fassaden mit Farbe und zerschlugen Fensterscheiben. Die vor Ort anwesenden Polizeikräfte unternahmen nichts. Es ist bereits der zweite Vorfall innerhalb von zwei Tagen.

Verschiedene ukrainische Gruppen haben heute zu einer Anti-Regierungsdemonstration auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew aufgerufen – circa 1000 Menschen sollen daran teilgenommen haben.

Etwa hundert Rechtsradikale haben diesen Vorwand jedoch dazu genutzt, um ihre eigene Demonstration „Gegen Russland“ abzuhalten und verschiedene russische Einrichtungen in der ukrainischen Hauptstadt anzugreifen.

Die Nationalisten bewarfen die Filialen der russischen Banken „Sberbank“ und „Alphabank“ mit Steinen und zerschlugen dort zahlreiche Fensterscheiben.

Mehrere Dutzend Männer gingen außerdem zu der russischen föderalen Agentur „Rossotrudnitschestwo“, um sie nach ihren eigenen Aussagen „endgültig zu schließen“.

„Rossotrudnitschestwo“ befindet sich im Gebäude des Russischen Zentrums für Wissenschaft und Kultur (RZWK) und wurde bereits am Vortag von Dutzenden Ultra-Nationalisten angegriffen.

«Tod dem Russland» — so die Aufschrift der ukrainischen Nationalisten auf der Wand:

 

Die Radikalen drangen in das Gebäude ein und verursachten einen erheblichen Sachschafen. Sie beschmierten Gebäude mit offen gewaltbereiten und russophoben Aufschriften, darunter etwa „Tod dem Russland“, und zertraten und verbrannten die russische Flagge.

​Die Kiewer Polizeikräfte begleitete die Kolonne der Radikalen an beiden Tagen, griffen jedoch nicht ein, um die Überfälle zu stoppen.

Die russische Botschaft in Kiew übermittelte im Zusammenhang mit dem Pogrom im Gebäude des RZWK dem Außenministerium der Ukraine eine Protestnote und forderte die Behörden des Landes auf, die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.

„Rossotrudnitschestwo“ bestätigte die Angriffe und erklärte, dass sie mit dem bevorstehenden Jahrestag des blutigen Maidan-Putsches im Zusammenhang stehen könnten.

Bereits am Samstag waren Meldungen aufgetaucht, wonach ukrainische Nationalisten für den 18. Februar geplant hätten, das Gebäude von „Rossotrudnitschestwo“ in Brand zu setzen.

Das russische Außenministerium wandte sich in diesem Zusammenhang an die OSCE und forderte diese Organisation dazu auf, die Überfälle offiziell „als einen schreienden Ausdruck des aggressiven Nationalismus“ zu verurteilen und die Weltöffentlichkeit auf sie aufmerksam zu machen.

Nationalisten in der Ukraine wollen Macht
Nationalisten in der Ukraine wollen Macht

„Rossotrudnitschestwo“ ist die Föderalagentur des russischen Außenministeriums für internationale humanitäre Zusammenarbeit auf dem Territorium der GUS sowie für Fragen der im Ausland lebenden Mitbürger.

Quelle: Sputnik