„Polocaust“: Polen erfindet neuen Begriff zum Zweiten Weltkrieg

Der polnische Vizeminister für Kultur Jarosław Sellin hat die Idee der Schaffung eines Museums unterstützt, das den Massakern an Polen im Zweiten Weltkrieg gewidmet sein soll. Dies meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

Zuvor hatte der polnische Schriftsteller Marek Kochan in einem Beitrag für die Zeitung „Rzeczpospolita» vorgeschlagen, ein „Polocaust»-Museum zu schaffen, in dem Aktivitäten dokumentiert werden sollten, die „auf die Vernichtung des polnischen Volkes abzielten».

„Das Schicksal der Polen während des Zweiten Weltkrieges verdient es, auf diese Weise (in einem Museum — Anm. d. Red.) dargestellt und gezeigt zu werden», sagte Sellin. „Es genügt, offizielle deutsche Dokumente aus dieser Zeit oder Hitlers Buch zu lesen, um zu wissen, dass nach den Juden, die er ganz aus Europa ausradieren wollte (…), das nächste (Ziel) im Allgemeinen Slawen, vor allem Polen, waren.»

Am Montag hatte der Leiter der Kanzlei des polnischen Premiers, Michał Dworczyk, gesagt, auch Juden seien in die Nazi-Verbrechen des Zweiten Weltkrieges verwickelt. Zuvor hatte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki die gleiche Auffassung zum Ausdruck gebracht.

Im Januar 2018 hatte das polnische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das unter Androhung von Geldstrafen sowie Haftstrafen von bis zu drei Jahren verbietet, „öffentlich und entgegen den Fakten» über die Beteiligung Polens an Kriegsverbrechen der Wehrmacht und am Holocaust zu sprechen.

Quelle: Sputnik