Mazedonien und Albanien winkt der EU-Beitritt

Die beiden Armenhäuser Mazedonien und Albanien sollen bald schon der EU beitreten. Die Verhandlungen sollen bald starten, so EU-Beitrittskommissar Hahn.

Von Marco Maier

Für wohlhabende und erfolgreiche Länder wie beispielsweise die Schweiz, Norwegen und seit kurzem auch das Vereinigte Königreich ist die Europäische Union (nicht mehr) attraktiv. Stattdessen drängen die Armenhäuser Europas in die Staatengemeinschaft, zumal man sich dadurch vor allem Geld aus den EU-Steuertöpfen erhofft. Unter ihnen befinden sich auch die beiden Balkanstaaten Albanien und Mazedonien.

In Brüssel selbst sieht man den Wunsch nach einem EU-Beitritt dieser Länder durchaus positiv. «Die EU-Kommission wird den Mitgliedstaaten bald – höchstwahrscheinlich bis zum Sommer – empfehlen, die Beitrittsverhandlungen mit Albanien und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien aufzunehmen», sagte der zuständige EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn der «Welt». Denn die Menschen in diesen Ländern hätten, so Hahn, eine konkrete europäische Perspektive verdient.

Für die Nettozahler in der EU, die infolge des Brexits bald schon mit höheren Geldforderungen Brüssels und mit Mittelkürzungen beim EU-Haushalt konfrontiert werden, könnte dies ein weiteres teures Unterfangen werden. Zwar haben die beiden Länder mit zusammen knapp 5 Millionen Menschen nicht so viele Einwohner wie beispielsweise Rumänien und Bulgarien (zusammen ca. 27 Millionen), doch wenn man von den aktuellen Zahlen ausgeht, wo die Rumänen und Bulgaren zusammen jährlich knapp acht Milliarden Euro netto mehr aus den EU-Töpfen erhalten als sie einzahlen und Mazedonien und Albanien angesichts ihrer unterentwickelten Volkswirtschaften deutlich mehr finanzielle Unterstützung brauchen werden, darf man für diese Länder wohl mit einem zusätzlichen jährlichen Finanzbedarf von etwa drei Milliarden Euro rechnen.

In Brüssel scheint man es wirklich darauf anzulegen, den Zusammenhalt der EU-Mitgliedsstaaten massivst auf die Probe zu stellen. Egal ob Wirtschafts- und Finanzkrise (samt «Eurokrise»), Migrations-/Flüchtlingskrise oder eben auch mit einer Haushaltskrise. Es sind eben Abgehobene Eurokraten, die in einiger kompletten Traumwelt ohne Realitätsbezug leben.

Quelle: Contra Magazin