Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ ist in Syrien und dem Irak militärisch weitgehen geschlagen – das Terrorkalifat existiert nicht mehr als eine zentrale Struktur. Nach Angaben des US-Journals „The Economist“ hat dies die Terroristen allerdings nicht daran gehindert, Hunderte Millionen US-Dollar ins Ausland zu bringen.
Laut dem Nachrichtenjournal, das sich unter anderem auf einen irakischen Parlamentsabgeordneten beruft, ist ein großer Teil dieses Geldes durch Geldwäsche aus Syrien und dem Irak herausgezogen worden.
Ein großer Anteil davon werde in Gold aufbewahrt und für die Finanzierung von „Schläferzellen“ in verschiedenen Ländern aufgewendet, vor allem in der Türkei, der EU, dem Libanon und in den Ländern des Persischen Golfs.
Zahlreiche Finanzoperationen seien dabei über türkisches Territorium gelaufen.
„Der IS hat still Millionen Dollar in der Region untergebracht. Er hat in Unternehmen im Irak investiert, Gold in der Türkei gekauft und Geld an seine Tochtergesellschaften transferiert“, so das Nachrichtenjournal.
Die Hauteinnahmequellen seien dabei Kidnapping, Raubüberfälle, „Steuern“ auf eroberten Territorien sowie vor allem illegaler Handel mit Öl gewesen. Dadurch seien von den Terroristen „erhebliche Finanzmittel“ akkumuliert worden.
Auch seien schätzungsweise 500 Millionen Dollar aus irakischen Banken gestohlen worden.
„Sie würden nicht glauben, welche Mengen an Geld aus dem Territorium des IS geflossen sind“, zitiert „The Economist“ einen ehemaligen Waffenhändler, der das Bargeld der Dschihadisten transportierte.
Der IS sei somit die wohl reichste Terrororganisation der Geschichte.
Die nun in Schläferzellen untergebrachten Geldmengen werden vermutlich für zukünftige Operationen und Terrorschlänge genutzt werden.
Bereits im Jahr 2016 verwies das Sicherheitskomitee des US-Kongresses darauf, dass der IS über verschiedene Einnahmequellen verfüge, die die Terrormiliz zu einer finanziell extrem mächtigen Organisation machen würden.
Damals wurde auch der Handel mit historischen Artefakten und Kulturgütern aus Syrien auf dem Schwarzmarkt als eine große Einnahmequelle angegeben.
Der IS hatte während der Besetzung großer Territorien zahlreiche Kulturgüter zerstört oder geraubt. Einige von ihnen wurden später auf dem Schwarzmarkt ausfindig gemacht.
Quelle: Sputnik