Der Rekordüberschuss im deutschen Staatshaushalt ist 2017 etwas kleiner ausgefallen als zunächst angenommen.
Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen 36,6 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das sind rund 1,8 Milliarden Euro weniger als im Januar geschätzt. “Das ist absolut gesehen der höchste Überschuss, den der Staat seit der deutschen Wiedervereinigung erzielte”, erklärten die Statistiker dazu. Die Summe entspricht 1,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Der deutsche Staat schreibt damit bereits das vierte Jahr in Folge schwarze Zahlen.
Experten rechnen mit anhaltenden Überschüssen. Die Rating-Agentur Scope erwartet bis 2020 jeweils ein Plus von knapp einem Prozent. Das dürfte dazu führen, dass die Staatsverschuldung 2019 erstmals seit vielen Jahren wieder unter die in den EU-Verträgen erlaubte Höchstgrenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes fallen dürfte.
Grund für die positive Entwicklung im abgelaufenen Jahr ist die gute Konjunktur mit Rekordbeschäftigung und steigenden Löhnen, die das Steuer- und Beitragsaufkommen steigerten. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs 2017 mit 2,2 Prozent bereits das achte Jahr in Folge.
Quelle: Reuters