Kiew wirft Moskau Versuch von „Sprengung der Ukraine“ vor

Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU hat den russischen Geheimdiensten vorgeworfen, den seit 1994 nicht genutzten Raketenkreuzer „Ukraine“, der sich in der südukrainischen Stadt Mykolajiw befindet, zu sprengen versucht zu haben. Moskau weist die Beschuldigungen als Provokation zurück.

Den Vorwurf gegen die russischen Geheimdienste erhob am Freitag der stellvertretende Leiter des SBU, Viktor Kononenko. Die Sabotage-Aktion hätte laut ihm der russische Bürger David Ponomarjow zusammen mit seinen Komplizen durchführen sollen. Die Sprengung des Schiffes sei für das Jahr 2015 geplant gewesen, und zwar am Tag der ukrainischen Verfassung. Ziel der Attacke sei die Einschüchterung der Bevölkerung gewesen. Der SBU will jedoch das geplante Vorgehen rechtzeitig unterbunden haben.

Juri Schwytkin, der stellvertretende Leiter des Verteidigungs- und Sicherheitsausschusses der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus), bezeichnete die Aussagen des SBU als Provokation. Kiew versuche, die Lage gezielt anzuheizen und im Vorfeld der Präsidentschaftswahl ein Feindbild zu schaffen.

Der SBU meldet regelmäßig Festnahmen „russischer Geheimdienstagenten“ und russischer Bürger, die angeblich Sabotage-Aktionen in der Ukraine planen. Moskau hat wiederholt darauf hingewiesen, dass es kein Teilnehmer des innerstaatlichen Konflikts der Ukraine sei und dass es auch keine russischen Agenten und Soldaten in der Ukraine gebe.

Der Raketenkreuzer „Ukraine“ war 1984 auf Kiel gelegt worden. Er hatte nach dem Stapellauf am 11. August 1990 noch den Namen „Admiral flota Lobow“ getragen. Nach seiner Überführung ins Eigentum der Ukraine im Oktober 1993 erhielt das zu 75 Prozent fertiggebaute Schiff den Namen „Ukraina“. 1994 wurde der Bau des Schiffes wegen mangelnder Finanzierung auf Eis gelegt. Im Frühjahr 2017 gab der ukrainische Präsident Petro Poroschenko den Erlass über die Demilitarisierung und den Verkauf des Schiffes heraus.

Quelle: Sputnik