Neue US-Politik: Vorwand für Verlängerung der Irak-Dauerbesatzung

Die USA haben ihren Militäreinsatz im Irak Ende März 2003 als einen Krieg oder eine Operation, die zur Befreiung des Landes diente, beschrieben.

Der US-Angriff auf den Irak, der mit militärischer Unterstützung Großbritanniens, Australiens und ihren Verbündeten durchgeführt wurde, führte letztendlich zur Besatzung des Landes sowie zum Sturz der damaligen Diktatur von Saddam Hussein. Die Militärintervention für die Freiheit gilt als eine der widersprüchlichsten politischen Handlungen der USA im Nahen Osten, die weder zur Freiheit, noch zur Ruhe geführt hatte.

Einen Monat vor dem 15. Jahrestag des Beginns der US-Militärintervention auf den Irak, ist das Land immer noch mit Unsicherheit, Instabilität, Terrorismus, Krieg sowie einer Flüchtlingskrise konfrontiert. Die US-Angriffe hinterließen die größte Zahl an Opfern, die in der Geschichte des Irak und der US-Armee in den letzten Jahrzehnten beispiellos war.

Die US-Soldaten sollten nach Ablauf der Frist im Jahr 2011 den Irak verlassen und zogen nach neun Jahren Besatzung schließlich aus dem Land ab. Der Abzug der US-Truppen aus dem Irak wurde nach einer Einigung zwischen Bagdad und Washington vollzogen. Laut dieser Vereinbarung sollten lediglich 157 amerikanische Soldaten im Irak verbleiben, um die irakischen Soldaten unter Aufsicht der US-Botschaft in Bagdad auszubilden.

Der Angriff der Amerikaner auf den Irak geschah unter haltlosen Behauptungen und in Wahrheit nur zur Kontrolle der Ölfelder. Am Ende des Krieges wurde in einer unbegründeten Behauptung erklärt, dass es gelungen sei, eine Art der Demokratie im Land erfolgreich umzusetzen. Während die USA behaupteten, dass sie ihre Mission im Irak erfolgreich beendet haben, war die Lage in dem Land unsicher und instabil geworden, die Gewalt hatte zugenommen und die Wirtschaftssituation war auch katastrophal. Was Washington als seinen Sieg im Irak bezeichnete, war tatsächlich der Ausbruch einer weiteren Katastrophe für Millionen von Irakern.

Obwohl die IS-Terrormiliz nach dem Beginn der Syrien-Krise ihre Existenz erklärt hatte, sind die Wurzeln dieser Terrorgruppe während der Besetzung des Irak und durch Mithilfe der USA entstanden. Nach den IS-Übergriffen auf den Irak sowie die Eroberung bedeutender Städte wie Mossul, begannen die USA mit der erneuten Entsendung von US-Soldaten in dieses Land. Die USA haben ihre Truppen seit Mitte 2014 schrittweise in den Irak verlegt. Dieser Prozess dauerte bis Ende 2016 an. Die US-Verantwortlichen beschrieben diese Operation als einen Versuch, den Terrorismus zu bekämpfen und die irakischen Soldaten bei ihren Einsätzen gegen die IS-Terrormiliz zu unterstützen.

Nach der vollständigen Befreiung des Irak aus den Händen der IS-Terroristen forderte der irakische Ministerpräsident den sofortigen Abzug der amerikanischer Soldaten aus dem Land.

Der Vorsitzende des Sicherheits- und Verteidigungsausschusses des irakischen Parlaments Hakim al-Zamili hob ebenfalls hervor, dass die Amerikaner ständige Stützpunkte im Irak einrichten wollen. «Die Amerikaner wollen heute mit einer neuen Phase ihrer Besatzung im Irak beginnen. Zu diesem Zweck richteten sie dort die Luftstützpunkte Al-Asad, Al-Kayara, Balad und Al-Tadschi ein. Außerdem planen die USA den Bau einer neuen Militärbasis an den gemeinsamen Grenzen zu Syrien. Ziel sei es, ein Machtgleichgewicht zwischen den USA, Iran und Russland herzustellen.»

Es scheint, dass Washington nach der IS-Niederlage im Irak neue Vorwände und Lösungen finden wird, um den Irak unter Druck zu setzen, damit die USA den Abzug amerikanischer Truppen aus dem Irak stoppen. Somit soll der Gründung eines unabhängigen und freien Irak vorgebeugt werden.

ParsToday