Skandal in estnischer Armee: Soldaten boykottieren Marschlied über Russen-Mord

Soldaten einer estnischen Armeeeinheit haben sich geweigert, das Lied der sogenannten Waldbrüder als Marschlied zu singen. In diesem Lied werden Soldaten aufgerufen, Russen zu töten. Das berichtet Sputnik Estland am Dienstag unter Berufung auf den Chef des Zentrums für Menschenrechte „Kitezh“, Mstislaw Russakow.

Zu dem Vorfall ist es in der Stadt Tapa gekommen, die etwa 80 Kilometer südöstlich von Tallinn liegt. Das Menschenrechtszentrum „Kitezh“ wandte sich bereits an das estnische Verteidigungsministerium sowie an andere zuständige Behörden und fragte an, ob diese Information der Wahrheit entspricht und ob solche Worte in einem Marschlied rechtmäßig wären.

Das Lied habe Empörung bei den russischsprachigen Soldaten hervorgerufen und auch die ethnischen Esten staunen lassen, wie Russakow gegenüber dem estnischen Nachrichtenportal „Delfi“ mitteilte.

Der Generalstab der estnischen Streitkräfte hat die Angaben über die Aufführung eines Liedes, in dem es um Mord an Russen geht, dementiert. Marschlieder würden von der Leitung der Armeeabteilung bestätigt. Es sei unmöglich, dass solch ein Lied bestätigt worden sei, zitiert die Zeitung aus der Pressemitteilung des Generalstabs.

„Waldbrüder“ ist eine inoffizielle Bezeichnung für nationalistische Gruppierungen, die während des Zweiten Weltkrieges in Lettland, Litauen und Estland gegen die Sowjetmacht kämpften.

Quelle: Sputnik