Für Zivilisten besteht eine schwierige Situation in den Bezirken Syriens, die die US-Koalition und die von ihr kontrollierten bewaffneten Oppositionstruppen verwalten. Dies sagt der offizielle Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.
„Nach lauten Erklärungen über die Befreiung von der Terrormiliz IS (‚Islamischer Staat‘, auch Daesh) haben sich diese Bezirke in schwarze Löcher verwandelt, in denen die Situation absolut nicht-transparent ist – sowohl für die syrische Regierung als auch für internationale Beobachter“, sagte Konaschenkow.
Diese Bezirke hätten sich in Erholungszonen für Kämpfer verwandelt, „wo die Banditen von gestern, die schwarze IS-Flaggen gegen die Fahnen von,Oppositionellenʻ eingetauscht haben, ärztlich behandelt werden, sich kräftigen und umrüsten, um die Zivilbevölkerung zu terrorisieren“.
Kein Wiederaufbau in Rakka
Er bezeichnete die aktuelle Situation in Rakka als „humanitäre Katastrophe“, die die „Befreier“ aus der von den USA angeführten Koalition ignorieren. Derzeit befinden sich ihm zufolge in Rakka circa 40.000 Einwohner, während dort zu Beginn des Sturms der Koalition auf die Stadt mehr als 200.000 Menschen wohnten.
Der russische General betonte dabei, die Situation in Rakka unterscheide sich grundlegend von der Lage in Aleppo, wohin derzeit jeder kommen und den Lauf der Aufbauarbeiten beobachten könne. Das US-Außenministerium und das Pentagon „erklärten, dass die Programme zum Wiederaufbau der Infrastruktur (von Rakka) von ihnen überhaupt nicht behandelt werden“, obwohl die Koalition laut Konaschenkow mehr als 80 Prozent der Gebäude in der Stadt zerstört hat. Diese Situation werde auch so bleiben, solange die Stadt nicht von Damaskus, sondern von der Koalition kontrolliert werde.
Zivilbevölkerung als Geisel
Konaschenkow verwies auch auf die schwierige humanitäre Situation in der Nähe des Flüchtlingslagers al-Rukban, das sich in der Verantwortungszone des amerikanischen Militärstützpunktes in At-Tanf befindet. Dort werden bis zu 60.000 Flüchtlinge von Gruppierungen der Kämpfer gewaltsam gehalten, die dieses Lager kontrollieren. Humanitäre Konvois und die Evakuierung von Heilbehandlungsbedürftigen könnten die Situation im Camp verbessern, wie dies in Ost-Ghuta bei Damaskus geschehe.
Darüber hinaus sagte der General, dass dringende Maßnahmen seitens der internationalen humanitären Organisationen ergriffen werden sollten, um die schwierige humanitäre Situation in den syrischen Städten Rakka und At-Tanf zu beseitigen. Die Zivilbevölkerung kann und soll ihm zufolge nicht ewig die Geisel sinnloser geopolitischer Spiele Washingtons bleiben.
Quelle: Sputnik