Die deutschen Unternehmen sind nach den Krisenjahren wieder zuversichtlich für Geschäfte in Russland. Drei Viertel der Firmen erwarten im laufenden Jahr eine positive Entwicklung der russischen Wirtschaft, wie aus einer aktuellen Umfrage der Außenhandelskammer und des Ost-Ausschusses der Wirtschaft hervorgeht.
Knapp die Hälfte der 140 befragten Unternehmen bewertet die eigene Lage als gut oder sehr gut. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als vergangenes Jahr und dreimal so viele wie 2016. Immerhin noch 39 Prozent schätzt aktuell die eigene Situation als befriedigend ein.
«Trotz einer ungemein schwierigen Lage haben sich die deutschen Unternehmen aus der Krise gekämpft und profitieren nun von der Erholung der russischen Wirtschaft», kommentierte der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Wolfgang Büchele die Ergebnisse.
„Die Position von Ost-Ausschuß der Deutschen Wirtschaft zu diesem Thema ist klar: Wir sind für die Aufhebung der Sanktionen im Zuge der Erfolgen bei der Umsetzung des Minsker Abkommens. Die Tatsache, dass Russland sich die Mühe machen muss, kann nicht bezweifelt werden, aber der Westen und die Ukraine müssen sich irgendwie bis zu einer politischen Lösung bewegen“, sagte Büchel.
Von den befragten Firmen plant jede Dritte in diesem Jahr in Russland zu investieren. Der Ost-Ausschuss prognostiziert eine Steigerung der Ausfuhren um 10 Prozent gegenüber 2017.
Im vergangenen Jahr konnte die russische Wirtschaft die Rezession abschütteln und erreichte ein Wachstum von 1,5 Prozent. Für das laufende Jahr sagen Ökonomen ein Plus von bis zu 2 Prozent voraus, was für ein Schwellenland relativ gering wäre. In den vergangenen Jahren hatten der Ölpreisverfall, die Rubelschwäche und westliche Sanktionen die größte Wirtschaft Osteuropas in die Knie gezwungen. Die befragten Unternehmen bekräftigten ihre Forderung, die Strafmaßnahmen schrittweise aufzuheben. Sie hätten ihr Ziel verfehlt, die Politik des Kreml zu ändern.
«Sowohl Russland als auch der Westen sind gefordert, sich endlich auf gesichtswahrende Lösungen für beide Seiten zu einigen», verlangte Büchele.
Quelle: Quelle: TASS, Finanznachrichten.de