Manche westliche Analytiker sollen die gestrige „Rede an die Nation“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin als die Erklärung eines neuen Kalten Krieges bewertet haben. In einem Exklusiv-Interview mit dem US-Sender NBC hat Putin nun diese Einschätzung kommentiert.
In dem Gespräch nannte der russische Staatschef zudem den genauen Zeitpunkt, an dem das Wettrüsten zwischen den USA und seinem Land losgegangen sei.
„Manche westliche Analytiker behaupten, dass das die Erklärung eines neuen Kalten Krieges war. Sind wir gerade in ein Wettrüsten begriffen?“, fragte die Journalisten Megyn Kelly.
Putin wies diese Einschätzung als falsch zurück:
„Ich glaube, diejenigen, die den Anfang eines neuen Kalten Krieges ankündigen, sind keine Analytiker – sie betreiben nur Propaganda. Was das Wettrüsten angeht, so hat es genau in dem Augenblick begonnen, in dem die USA aus dem ABM-Vertrag ausgetreten sind.“
In dem Interview wurde Putin auch zu den ballistischen Interkontinentalraketen Russlands befragt: Es gebe nämlich Analytiker, so die NBC-Journalistin, die vermuteten, dass die Tests dieser Raketen erfolglos gewesen seien.
„Deshalb haben Sie heute nur Animationen gezeigt und keine echten Videos (Anspielung auf die neue russische Hyperschallwaffe, die bei der,Rede an die Nation‘ präsentiert wurde – Anm. d. Red.)“, so Kelly weiter.
Putin entgegnete, dass jedes Waffensystem, das bei der Pressekonferenz diskutiert worden sei, ein ganzes Luftabwehrsystem leicht umgehen könne. „Die Tests sind sehr gut gelaufen. An manchen davon (den Waffensystemen – Anm. d. Red.) muss noch gefeilt und nachgearbeitet werden.“ Andere Systeme seien wiederum bereits in Dienst gestellt worden und einsatzbereit.
„Nur fürs Protokoll: Haben Sie momentan einsatzbare nuklear betriebene ballistische Interkontinentalraketen, die Sie erfolgreich getestet haben?“, fragte Kelly weiter.
„Sie alle haben Tests erfolgreich bestanden. Jedes von diesen Systemen befindet sich in einer bestimmten Bereitschaftsphase“, so Putin. Manche von ihnen stehen laut ihm bereits der russischen Armee zur Verfügung.
Quelle: Sputnik