Schwerbewaffneter „schwimmender Computer“ für Russlands Marine

Die Fregatte „Admiral Gorschkow“, Typschiff des russischen Projekts 22350, birgt eine Vielzahl hochtechnologischer Lösungen in sich, betont ein Experte. Das Schiff bereitet sich derzeit auf die Endphase der staatlichen Tests vor. Inzwischen ist schon ein modernisiertes Projekt in Sicht.

„Die ‚Admiral Gorschkow‘ ist das technologisch komplizierteste, modernste und vollkommenste Kampfschiff der russischen Kriegsmarine“, sagte der russische Militärexperte Viktor Murachowski gegenüber Sputnik.

Er verglich die Fregatte von ihrem High-Tech-Stand her mit einem Forschungsinstitut: „Auf der Fregatte wurde das Fortschrittlichste installiert, wobei die Entwicklungsarbeiten an manchen Technologien zu jenem Zeitpunkt noch nicht zu Ende waren. Vieles musste fertig gemacht werden, als das Projekt schon im Gange war. Ein solches Schiff lässt sich natürlich nicht schnell zustande bringen. Sobald es aber endgültig fertig ist, bekommt die Marine damit eine sehr ernsthafte Verstärkung.“

Der Bau hatte noch 2006 begonnen. Die „Admiral Gorschkow“ ist das erste große Überwasser-Kampfschiff, das im postsowjetischen Russland auf Kiel gelegt wurde. Dank ihrer Waffen soll die Fregatte gegen see- und landgestützte Ziele effizient sein – aber auch in der Lage, sich gegen Attacken aus der Luft zu wehren.

Bei der stärksten Waffe des Schiffs handelt es sich laut Murachowski um Marschflugkörper der Kalibr-Familie. Zur Verfügung stehen Flugabwehrsysteme des Typs Poliment-Redut und Palasch. Das 130-mm-Schiffsgeschütz A-192 mit seiner Reichweite von bis zu 23 Kilometern ist in der Lage, 30 Schüsse pro Minute abzugeben. Es gibt auch Torpedos.

„Alle Leitsysteme sind natürlich digital. Digitale Datenbusse, digitale Signalbearbeitung und so weiter. Die neue Fregatte ist eigentlich ein schwimmender Computer, der fähig ist, eine Vielzahl von Aufgaben praktisch ohne menschliche Beteiligung zu lösen“, so Murachowski. Das Schiff sei ins Leitsystem seiner Kampfgruppe und seiner Teilflotte integriert, hieß es.

Vorerst hat das Verteidigungsministerium vier Fregatten des Projekts 22350 bestellt. Später sollen modernisierte Schiffe im Rahmen des Projekts 22350M gebaut werden. „Die Modernisierung der Kriegsflotte ist ein ununterbrochener Vorgang. Hoffentlich wird unsere Rüstungsindustrie diese Belastungsprobe verkraften“, sagte Murachowski und betonte, Russland brauche mehr solche Fregatten, um die Aufgaben im Sinne der aktuellen See-Doktrin effizient zu erfüllen.

Igor Ponomarjow, Geschäftsführer des Herstellers Sewernaja Werf, hatte Anfang Februar gesagt, die Fregatte werde derzeit auf die Endphase des staatlichen Testprogramms vorbereitet. Diese sei für Frühjahr angesetzt und nehme voraussichtlich rund zwei Monate in Anspruch.

Quelle: Sputnik