Serbischer Fachjournalist: „Russland hat Waffen, die wirklich kein anderer hat“

Putins Ansprache an die Nation dient nicht dazu, das Wettrüsten anzuheizen. Vielmehr hat der russische Präsident damit deutlich gemacht, dass er hält, was er verspricht, sagt der serbische Militärexperte Miroslaw Lazanski. Schließlich habe Putin versichert, er werde auf die zunehmende Nato-Präsenz in Asien und Europa angemessen reagieren.

Es seien die Amerikaner gewesen, die ein Raketenschild in Polen und Rumänien, auf den Aleuten (Alaska) und in Südkorea aufgebaut hätten, betont der Rüstungsexperte Lazanski von der serbischen Tageszeitung „Politika“.

„Die Russen antworten nicht mit Gleichem. Stattdessen verstärken sie ihr Raketenpotential. Sie haben die Sarmat-Rakete entwickelt – eine Rakete mit zahlreichen Sprengköpfen, die einzeln manövrieren, ihre Flugbahn und Flughöhe verändern können“, erklärt der Fachmann im Gespräch mit Sputnik.

Gegen diesen Flugkörper seien alle derzeit existierenden Flug- und Raketenabwehrsysteme machtlos.

Präsident Putin hat in seiner Ansprache außerdem eine neue Lenkrakete vorgestellt, die die gegnerische Abwehr ebenfalls austricksen können soll.

„Es handelt sich um eine Interkontinentalrakete, die von einem U-Boot aus im Ochotskischen Meer gestartet werden kann“, so Lazanski. „Nach dem Start fliegt sie aber nicht in die Stratosphäre, wo sie ein leichtes Ziel für die gegnerischen Abfangraketen wäre, sondern nur wenige Meter über dem Meer, sodass sie von keinem Radar erfasst werden kann. Auf diesem Weg legt sie beispielsweise 13.000 Kilometer zurück: Eine Interkontinentalrakete, die ganz anders als eine Interkontinentalrakete fliegt – das hat sonst wirklich keiner.“

Dass der russische Präsident die neuen Waffen jetzt erst enthüllt hat, sei im Zusammenhang mit dem Vorgehen der Nato zu betrachten: „Die neuen taktischen Kernwaffen, die die Amerikaner bei den europäischen Nato-Mitgliedern stationieren wollen, die Ausweitung der Nato bis an Russlands Grenzen, das Aufsaugen neuer Länder in die Allianz, die ständigen Patrouillen von Nato-Schiffen im Schwarzen Meer und in der Ostsee – das alles übt Druck auf Russland aus, das Land ist gezwungen zu reagieren. Das Fass ist nun mal voll und Russland hat zu verstehen gegeben: Wir haben was, womit wir kontern können“, so der Experte.

Quelle: Sputnik