Die Extremisten in Ost-Ghuta, einem Vorort von Damaskus, haben sich nach Angaben der syrischen Regierungsarmee bereit erklärt, die Zivilbevölkerung im Tausch gegen Hilfsgüter fliehen zu lassen.
Ein humanitärer Konvoi der Rothalbmond-Bewegung plane am Montag, sich nach Ost-Ghuta zu begeben, so ein Reporter der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Am Montag war berichtet worden, dass sich 45 Lkws mit humanitären Hilfe und einem mobilen Lazarett vor einem Kontrollpunkt in der Ortschaft Muhayam-al-Wafedin befinden, wohin ein humanitärer Korridor aus Ost-Ghuta führt. Die Fracht besteht demnach aus Lebensmitteln, Medikamenten und Bedarfsgütern. Der Gesamtumfang der Hilfsgüter beträgt 247 Tonnen. Deren Übergabe soll mit Unterstützung des russischen Zentrums für Versöhnung der Konfliktparteien stattfinden, das die sichere Durchfahrt der Kolonne gewährleistet.
Die siebte humanitäre Pause in Ost-Ghuta startete am Montag um 9.00 Uhr (Ortszeit) und dauert bis 14.00 Uhr an.
Situation in Ost-Ghuta
Ost-Ghuta ist eine der letzten Hochburgen von Terroristen in Syrien, die die Gruppierungen Liwa al-Islam, Ahrar al-Scham und Dschabhat an-Nusra (Al-Nusra-Front) kontrollieren. Diese beschießen regelmäßig die Umgebung und das Zentrum der syrischen Hauptstadt. Seit dem Sommer funktioniert in Ost-Ghuta eine Deeskalationszone. In den letzten Wochen hat sich aber die Situation zugespitzt.
Am Donnerstag hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu dem UN-Gesandten für Syrien, Staffan de Mistura, über diplomatische Kanäle eine Erklärung zu den russischen Initiativen in Ost-Ghuta und Rakka übermittelt.
Darin heißt es, dass das russische Zentrum für Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien im Auftrag des russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammen mit den syrischen Behörden eine Operation zur Evakuierung von Zivilisten sowie Kranken und Verletzten aus Ost-Ghuta starte. Außerdem werde dort seit dem 27. Februar eine tägliche fünfstündige humanitäre Pause von 9 bis 14 Uhr eingeführt, in der die syrischen Regierungstruppen keine Terroristen angreifen würden.
Quelle: Sputnik