Zwei «Cumhuriyet»-Journalisten verlassen Gefängnis nach gut einem Jahr U-Haft

Zwei führende Journalisten der türkischen Zeitung «Cumhuriyet» sind nach mehr als 400 Tagen in Untersuchungshaft überraschend freigelassen worden. Chefredakteur Murat Sabuncu und der Investigativjournalist Ahmet Sik konnten nach einem entsprechenden Gerichtsbeschluss in der Nacht zum Samstag das Gefängnis in Silivri bei Istanbuk verlassen. Dem Gericht in Silivri zufolge dürfen beide das Land nicht verlassen und müssen sich jeden Sonntag bei der Polizei melden.

Gegen Ahmet Sik, Murat Sabuncu und 16 andere «Cumhuriyet»-Mitarbeiter läuft derzeit ein Prozess wegen des Verdachts der Terrorunterstützung. Bei den Terrorvorwürfen gegen die 18 «Cumhuriyet»-Mitarbeiter geht es um Unterstützung der Fethullah-Gülen-Bewegung, der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK oder der linksextremen DHKP-C.

Nach Angaben der NGO Reporter ohne Grenzen (ROG) drohen den Angeklagten bis zu 43 Jahre Haft. «Cumhuriyet»-Herausgeber Akin Atalay muss indes im Gefängnis bleiben. Der frühere Chefredakteur der Zeitung, Can Dündar, lebt mittlerweile in Deutschland im Exil, nachdem er über türkische Waffenlieferungen an Extremisten in Syrien berichtet hat und im Mai 2016 wegen Geheimnisverrats zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden ist.

Quelle: RT

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