Zypries: Trump will globale Wirtschaft nicht verstehen

Nach Strafzöllen auf Aluminium und Stahl will US-Präsident Trump auch die Autoindustrie zur Kasse bitten. Wirtschaftsministerin Zypries zweifelt nun öffentlich an seinem Verständnis des Welthandelssystems.

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries hat US-Präsident Donald Trump im Stahlstreit scharf angegriffen.

«Die Politik von Trump gefährdet die freie, globale Wirtschaft», sagte die SPD-Politikerin mit Blick auf die von Trump verhängten Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium. «Er will deren Architektur nicht verstehen, die auf einem regelbasierten System offener Märkte beruht», kritisierte die Ministerin.

 Wer dies infrage stelle, setze Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung aufs Spiel. «Es ist wichtig, dass Europa gemeinschaftlich zeigt, dass es auch Gegenmaßnahmen geben kann und dass die Allianz der Freihändler nicht bröckeln wird», sagte Zypries.

Trump hatte am Donnerstag Schutzzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe verhängt — und damit international Sorgen vor einem Handelskrieg geschürt. Importzölle auf Stahl erhöhte er auf 25 Prozent, die auf Aluminium auf zehn Prozent. Die durchschnittlichen Zölle zwischen der EU und den USA liegen deutlich darunter.

Zypries kritisiert Trumps Importzölle bereits seit Längerem. Bereits bevor Trump die entsprechenden Papiere am Donnerstag unterzeichnete, warnte sie, dass die USA mit der Einführung der Zölle einen Rechtsbruch internationaler Handelsregeln beginge. Sie äußerte die Sorge, dass auf diese Weise ein Präzedenzfall geschaffen werde, der andere Länder dazu bringen könnte, ähnlich zu handeln.

Quelle: Spiegel