Seit dem Jahr 2015 hat Deutschland eine Nettozuwanderung von mehr als zwei Millionen Menschen erlebt. In den nächsten Jahren wird eine enorme ethnische Umwälzung stattfinden.
Von Michael Steiner/Contra Magazin
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind in den Jahren 2015 (+1,14 Millionen) und 2016 (+500.000) insgesamt mehr als 1,6 Millionen Menschen mehr nach Deutschland zugewandert als weggezogen. Geht man angesichts der zwischenzeitlichen Berichte davon aus, dass im letzten Jahr erneut das Niveau von 2016 gehalten wurde, ergibt sich damit eine Nettozuwanderung von mehr als zwei Millionen Menschen in nur drei Jahren.
Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass immer mehr Deutsche der Heimat den Rücken kehren: Waren es im Jahr 2015 noch 138.000, so verdoppelte sich die Anzahl im Jahr 2016 sogar auf 281.000. Zum Vergleich: Die Zuzüge von Deutschen (Spätaussiedler und aus dem Ausland zurückgekehrte Deutsche) lagen im Jahr 2015 bei 121.000, im Jahr 2016 bei 146.000. Das heißt aber auch, alleine in diesen beiden Jahren musste Deutschland einen Verlust an Deutschen von insgesamt 152.000 Personen verkraften. Beim Großteil davon dürfte es sich um Rentner/Pensionisten mit Altersruhesitz im Ausland, sowie um deutsche Fachkräfte handeln, die fernab der Heimat bessere Chancen gefunden haben.
Das heißt aber auch: Deutschland erlebt eine schleichende Umwälzung der ethnischen Zusammensetzung, die durch den Wegzug von Deutschen noch verstärkt wird. Geht man angesichts der aktuellen Entwicklungen davon aus, dass sich der Wegzug von Deutschen noch verstärkt, könnten in den nächsten zehn Jahren noch zwischen 1,2 und 1,8 Millionen Deutsche ins Ausland ziehen. Gleichzeitig dürfte die Zuwanderung auf einem anhaltend hohen Niveau verlaufen, so dass in der nächsten Dekade wohl zwischen fünf und sieben Millionen Zuwanderer kommen werden.
In Sachen Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund wird es demnach ebenfalls zu massiven Verschiebungen kommen, da die Anzahl von 2016 insgesamt 18,6 Millionen auf bis zu 25 Millionen ansteigen dürfte. In Prozentsätzen ausgedrückt: Lag im Jahr 2016 der Anteil laut Statistischem Bundesamt noch bei 22,5 Prozent, könnten bis zum Jahr 2028 schon knapp dreißig Prozent der Bevölkerung Deutschlands ihre Wurzeln im Ausland haben. Wobei man natürlich auch berücksichtigen muss, dass es regional große Unterschiede gibt. Gerade in den Großstädten könnten die «Biodeutschen» bald schon die Minderheit sein.