Grünen-Abgeordneter Sarrazin: Neue Bundesregierung setzt alte Russlandpolitik fort

Manuel Sarrazin, Mitglied des Deutschen Bundestages und Sprecher der Grünen für Osteuropapolitik, der während der Präsidentschaftswahlen Moskau besucht hatte, erwartet auch nach der Wiederwahl Putins keine großen Veränderungen in der bisherigen deutschen Russlandpolitik.

Deutschland sei wichtigster Partner in der EU und ein wichtiger Partner in der Nato, sagte er im Interview mit Sputnik-Korrespondent Nikolaj Jolkin. Deshalb werde die neue Bundesregierung seiner Ansicht nach eher die skeptische Grundausrichtung der westlichen Politik gegenüber Russland beibehalten.

Auch die Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen der EU und der Eurasischen Union sieht der Grünen-Abgeordnete im Moment nicht: „Es ist ein Projekt, das sehr stark auf die russische Zentrale ausgerichtet und in keinster Weise mit dem tatsächlichen Binnenmarkt oder irgendeiner Form des freien Handels zu vergleichen ist. Insofern ist die Eurasische Wirtschaftsunion eher ein Hindernis für die Integration der daran beteiligten Staaten. Perspektivisch gesehen, wenn sie mit einem Projekt mit ähnlichem Wettbewerbs- und Binnenmarktrecht wie die EU verbunden wäre, wäre das eine gute Nachricht für alle Partner und keine schlechte.“

Quelle: Sputnik