Kiews Außenminister fordert Sanktionen gegen Altkanzler Schröder

Gerhard Schröder ist ein Mitglied im Aufsichtsrat des russischen Energiekonzerns Rosneft. Deshalb hat der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin in einem Bild-Interview Strafmaßnahmen gegen den ehemaligen Bundeskanzler gefordert.

Wer im Ausland „Putins Projekte“ vorantreibe, gegen den müsse es Sanktionen geben. „Gerhard Schröder ist für Putin weltweit der wichtigste Lobbyist. Es sollte deshalb geprüft werden, wie die EU hier handeln kann“, sagte Klimkin im Interview.

Altkanzler Schröder wird immer wieder wegen seines Engagements bei Rosneft kritisiert.

«Da steckt in der Kritik auch Heuchelei. Wenn ich im Aufsichtsrat eines amerikanischen Unternehmens sitzen würde, hätten alle gesagt: toll!» sagte der ehemalige Bundeskanzler im Interview mit der „Rheinischen Post“.

An seiner Einstellung zu Putin werde die Kritik aber nichts ändern: Sie baue auf Freundschaft auf und habe am allerwenigsten mit Politik zu tun, sagte Schröder in der russischen Doku „Putin“. Die Kritik, die in Deutschland erhoben werde, sei für ihn „kein Problem“.

Gerhard Schröder ist im September letzten Jahres in den Aufsichtsrat von Rosneft berufen worden. Der russische Konzern ist mit einer Verarbeitungskapazität von 12,5 Millionen Tonnen pro Jahr der drittgrößte Raffineriebetreiber in Deutschland.

Die Forderung des ukrainischen Außenministers sei purer Populismus, sagen indes Experten. Niemand nehme Klimkin ernst, sagte der russische Analyst Wladeslaw Gulewitsch.

Quelle: Sputnik