MdB Friesen schlägt gemeinsame Luftabwehr mit Russland vor

Die Präsidentschaftswahl in Russland ist entschieden: Wladimir Putin wird bald zum vierten Mal als Staatschef vereidigt werden. Der Bundestagsabgeordnete von der Alternative für Deutschland (AfD) Anton Friesen hat in einem Interview für Sputnik erläutert, was dieses Wahlergebnis für die deutsch-russischen Beziehungen bedeuten wird.

Friesen glaubt, dass die Reaktionen in Deutschland auf das Wahlergebnis in Russland schon vorbestimmt seien. „Man wird schon wieder über angebliche Wahlfälschungen, illegitime Wahlen und Putins Autoritarismus sprechen.“

Mit jeder Wahl biete sich eine Gelegenheit, etwa Neues aufzubauen. Doch dafür brauche es Veränderungen auch in Deutschland. „Es braucht einen Übergang von der Großen Koalition zu einer Koalition, in der auch wir, die AfD, vertreten sind.“ Dieser Übergang werde jedoch noch mindestens zwei bis vier Jahre in Anspruch nehmen.

Für seine Partei sei es offensichtlich, dass die Sanktionen den außenpolitischen Kurs Russlands in keiner Weise beeinflussten, so der Bundestagsabgeordnete weiter. Die AfD wolle sie daher einfach aufheben.

„Das schadet dem Vertrauen zwischen uns. Für uns ist die Zugehörigkeit der Krim zu Russland eine Tatsache der internationalen Politik. Man kann darüber lange diskutieren, aber wir müssen diese Tatsache akzeptieren, so ist die Meinung unserer Partei.“

Friesen wünscht sich nach eigenen Worten ein Abkommen, das eine gemeinsame Sicherheitszone in Europa vorsehe.

„Zum Beispiel was die Flugabwehr angeht. Wir könnten gemeinsame Flugabwehrsysteme aufbauen“, so der Politiker weiter. „Wir brauchen kein Wettrüsten. Wir brauchen eine Freihandelszone mit der Eurasischen Wirtschaftsunion.“

Auch der kulturelle Austausch zwischen Russland und Deutschland müsse verbessert werden. Ein Austausch, wie es ihn zwischen Frankreich und Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkrieges gegeben habe, sollte auch auf Russland sowie andere postsowjetische Staaten übertragen werden. „Und wir sollten endlich eine Visafreiheit ansprechen. Ich glaube, das wird für vermehrte Kontakte in allen Bereichen sorgen: in der Wirtschaft, Politik und Kultur.“

Die Einstellung der Deutschen gegenüber den Russen sei immer noch positiv. Dabei meine er die Bevölkerung und nicht die politische Elite. „Wenn Sie sich die Umfragewerte ansehen, ist die Zahl der Deutschen, die sagen, Russland sei für uns ein wichtiger Partner, und die Zahl der Deutschen, die dasselbe über die USA sagen, gleich.“ Die Mehrheit der Deutschen wolle aus seiner Sicher eine pragmatische Politik, und keine Sanktionen oder Eskalation.

Quelle: Sputnik

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