Außenministerium: Nervengift unter Codenamen «Nowitschok» nie in Russland hergestellt

Laut dem russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow hat Russland nie ein Nervengift unter der Bezeichnung «Nowitschok» besessen. Damit wies das russische Außenministerium alle Vorwürfe über die angebliche russische Beteiligung an der Vergiftung des Ex-Doppelagenten Sergej Skripal klar zurück.

Alle, die Russland den Besitz oder die Entwicklung des Nervengiftes «Nowitschok» vorwerfen würden, hätten eindeutig falsche Informationen zur Verfügung, so der Politiker.

«Wenn die Briten aus irgendeinem Grund ihr chemisches Gift A-234 «Nowitschok» genannt haben, so ist das eine Frage an sie und an die russischen Bürger, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten im Westen gelebt haben», betonte Rjabkow.

Russland dagegen habe nie solche Kampfmittel besessen oder in Dienst gehabt.

«Aus diesem Grund ist es nicht in der Liste der (chemischen) Stoffe, die unter der Chemiewaffenkonvention geführt werden: einfach, weil es nie im Dienst war, wir haben es nie gehabt», so der Vize-Außenminister.

Am 4. März wurden der 66-jährige ehemalige russische GRU-Agent und Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht, wo beide ins Koma fielen. Medienberichten zufolge sollen durch den Vorfall 21 Personen in Mitleidenschaft gezogen worden sein, darunter auch ein Polizist.

Die genauen Umstände sind noch unklar. Doch Premierministerin Theresa May erklärte, dass hinter dem mutmaßlichen Giftanschlag „höchstwahrscheinlich“ Russland stecke. Moskau weist den Vorwurf zurück. Bereits zuvor hatten Medien berichtet, dass May Russland die Schuld in die Schuhe schieben wolle.

Russland erklärte sich bereit, an den Ermittlungen zur Causa Skripal teilzunehmen.

London verweigert Moskau allerdings ohne Angabe von Gründen den Zugang zu Ermittlungsmaterialien und verstößt damit nach russischen Angaben gegen die Chemiewaffenkonvention.

Quelle: Sputnik