Österreich wird sich den Strafmaßnahmen der USA und 14 EU-Mitglieder gegen die Russische Föderation nicht anschließen.
«Wir sind in der Bundesregierung gut abgestimmt und werden keine Diplomaten ausweisen», teilten laut APA Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenministerin Karin Kneissl am Montag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.
14 EU-Staaten sowie die USA haben in einer konzentrierten Aktion Strafmaßnahmen gegen Russland wegen Giftgasangriffs auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia beschlossen.
Deutschland, Frankreich und die USA hatten sich hinter Großbritannien gestellt und Aufklärung von Moskau gefordert. «Es handelt sich um einen Übergriff gegen die Souveränität des Vereinigten Königreichs», betonten die Staats- und Regierungschefs aller vier Länder in einer gemeinsamen Erklärung.
In Deutschland müssen vier russische Diplomaten das Land verlassen. „Wir haben heute vier russische Diplomaten aus Deutschland ausgewiesen.
Das Außenministerium in Moskau sprach von einer «Provokation» und kündigte Vergeltungsmaßnahmen an.
Am 4. März wurden der 66-jährige ehemalige russische GRU-Agent und Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht, wo beide ins Koma fielen. Medienberichten zufolge sollen durch den Vorfall 21 Personen in Mitleidenschaft gezogen worden sein, darunter auch ein Polizist.
Die genauen Umstände sind noch unklar. Doch Premierministerin Theresa May erklärte, dass hinter dem mutmaßlichen Giftanschlag „höchstwahrscheinlich“ Russland stecke. Moskau weist den Vorwurf zurück. Bereits zuvor hatten Medien berichtet, dass May Russland die Schuld in die Schuhe schieben wolle.