Bekannter von Skripal vermutet kriminelle Spur bei Vergiftung des Ex-Spions

Hinter dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter könnte laut einem Geschäftsmann, der Skripal persönlich kannte, eine internationale kriminelle Gruppierung stehen.

Skripal, der Anfang März mit Nervengas vergiftet wurde, war vermutlich mit einer kriminellen Gruppierung verbunden. Das sagte der in Großbritannien lebende russische Geschäftsmann Valeri Morosow, der Skripal persönlich kannte.

„Meine Meinung ist, dass er womöglich in eine internationale, mit Kriminalität verbundene Gruppierung verwickelt war“, sagte Morosow.

„Natürlich war dort etwas entweder mit der großen Politik verbunden, wo jemand bei der Arbeit an einem Großprojekt betrogen wurde, oder mit Geld.“Seine Vermutungen bekräftigt der Geschäftsmann mit den eigenen Worten Skripals, laut denen er sich mit Cyber-Sicherheit und —Analysen beschäftige.

„Das ist höchstwahrscheinlich mit politischer Spionage verbunden. Vielleicht ist es zu irgendwelchen inneren Auseinandersetzungen gekommen“, sagte Morosow.

Er habe Skripal im Dezember 2017 zufällig kennengelernt. „Er beschäftigte sich tatsächlich aktiv mit vielen Sachen – so ein energischer Mensch“, erzählt der Geschäftsmann weiter. Skripal habe gewisse Kontakte zur russischen Botschaft gehabt. Dies habe er nicht verheimlicht und gesagt, dass dies den Briten auch bekannt sei. „Ich habe für mich damals beschlossen, dass ich keine Kontakte mit ihm pflegen werde.“

Am 4. März wurden der 66-jährige Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht, wo beide ins Koma fielen.

Die britischen Behörden vermuten einen Anschlag mit dem Nervengift А234, auch bekannt als „Nowitschok“. Die genauen Umstände sind noch unklar. Doch Premierministerin Theresa May erklärte, dass hinter dem mutmaßlichen Giftanschlag „höchstwahrscheinlich“ Russland stecke. Moskau weist alle Vorwürfe als haltlos zurück.

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