Japan protestiert wegen russischer Militärübung

Japan hat gegen Russlands jüngste Militärübung protestiert, bei der Jagdflugzeuge auf die Kurilen-Insel Iturup verlegt wurden.

„Das führt zu einer verstärkten Militärpräsenz Russlands auf den nördlichen Territorien (so bezeichnet Japan die vier Südkurilen-Inseln – Anm. d. Red.), was unserer Position in Bezug auf diese Inseln widerspricht“, sagte der japanische Außenminister Taro Kono am Dienstag.

Am vergangenen Montag hatte Russland im Rahmen einer Übung erstmals seine Jagdflugzeuge aus der Fernost-Region Chabarowsk auf einen Flugplatz auf der Insel Iturup verlegt, um einen Kampfjet eines angenommenen Feindes abzufangen.

Die Beziehungen zwischen Russland und Japan sind mangels eines Friedenvertrags schon seit langem getrübt. Konkret geht es um einen Territorialstreit um die Kurilen-Inseln. Nach der Kapitulation des japanischen Kaiserreichs im Zweiten Weltkrieg war der gesamte Inselbogen an die Sowjetunion gefallen, was völkerrechtlich festgehalten worden war. Japan hatte die südlichen Kurilen-Inseln Iturup, Kunaschir, Schikotan und die Inselgruppe Habomai für unrechtmäßig besetzt erklärt und deren Rückgabe gefordert.

Aus diesem Grund gibt es zwischen Russland und Japan seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute keinen Friedensvertrag. Stattdessen hatten beide Staaten 1956 eine gemeinsame Deklaration verabschiedet, mit der der Kriegszustand beendet wurde.

Darin hatte sich die damalige Sowjetunion als Geste guten Willens bereit erklärt, im Falle eines Friedensvertrages die Inseln Schikotan sowie die Habomai-Gruppe an Japan zu übertragen. Doch Japan fordert alle vier Inseln zurück und beruft sich dabei auf einen bilateralen Handels- und Grenzvertrag von 1855, in dem diese Inseln als japanisch anerkannt worden waren.

Quelle: Sputnik

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