Mehr als 70 Prozent der Ukrainer, die nach Polen kommen, um dort zu arbeiten, „verschwinden“ laut den polnischen Medien gleich nach dem Überschreiten der Grenze.
Wie die Zeitung „Rzeczpospolita“ berichtet, stehen amtlichen Angaben zufolge in Polenderzeit etwa eine Million Bürger der Ukraine in einem Arbeitsverhältnis.
„Seit dem 1. Januar 2018 haben polnische Arbeitgeber etwa 240.000 Anträge hinsichtlich der Einstellung von Ausländern (hauptsächlich aus der Ukraine und in einem kleinen Teil aus Weißrussland) eingereicht, doch die Arbeit haben weniger als 74.000 Personen – weniger als ein Drittel – angetreten“, schreiben polnische Medien.
Laut der „Rzeczpospolita“ zeugen diese Angaben davon, dass das vereinfachte Verfahren zum Erhalt eines Visums durch die in Polen zur Aufnahme einer Arbeit eintreffenden Ukrainer ausgenutzt wird, um „ein Schengen-Visum und ein illegales Arbeitsverhältnis zu bekommen“.
Die Zeitung betont, dass das Problem des rechtswidrigen Erhalts von Visa seit 2012 existiere, als Polen ein vereinfachtes Einstellungsverfahren für Arbeitnehmer aus dem Osten eingeführt habe. Einer unlängst veröffentlichten Studie sei zu entnehmen, dass es in jedem zehnten polnischen Unternehmen Beschäftigte aus der Ukraine gebe.
Zuvor hatte der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin die Erklärungen polnischer Politiker über einen massenhaften Zustrom ukrainischer Flüchtlinge in die Republik Polen als „völligen Unsinn“ bezeichnet.
Wie Klimkin ferner meinte, würden die zeitweise nach Polen gereisten Ukrainer „die dortige Wirtschaft retten und zugleich der Konkurrenzfähigkeit der polnischen Wirtschaft helfen“.
Quelle: Sputnik