Mehr Integrationsanstrengungen seien notwendig, bis alle Flüchtlinge verinnerlicht hätten, dass man in Deutschland zum Beispiel nicht mit dem Messer aufeinander losgeht, meint NRB-Vorsitzender Frank Bornemann.
Der Angriff eines 17-Jährigen aus Syrien, der in Großburgwedel eine 24-Jährige niedergestochen haben soll, sorgte bundesweit für Aufmerksamkeit.
Die junge Frau und ihr Begleiter waren vergangenen Samstag in einem Supermarkt der niedersächsischen Stadt zunächst mit zwei 13- und 14-jährigen Jugendlichen aneinander geraten. Auf dem Heimweg trafen sie erneut zusammen – zu den beiden Jungen war nach Polizeiangaben inzwischen ein 17-Jähriger gestoßen. Demnach kam es dann nochmals zu einem Streit, bei dem der 17-Jährige die Frau niedergestochen haben soll.
Die Angreifer konnten zunächst flüchten, wurden aber kurze Zeit später gefasst. Alle drei sind nach Polizeiangaben syrische Flüchtlinge.
Mehr Engagement für junge Flüchtlinge gefordert
Nach der Attacke fordert der Niedersächsische Richterbund (NRB) nun mehr Engagement für junge Flüchtlinge, damit diese besser integriert werden können.
Die Justiz könne nur eingreifen, wenn es bereits zu Verbrechen gekommen sei, sagte der NRB-Vorsitzende Frank Bornemann der „Neuen Presse“. Deshalb seien mehr Integrationsanstrengungen notwendig – so viele, dass alle Flüchtlinge verinnerlicht hätten, dass man in Deutschland zum Beispiel nicht mit dem Messer aufeinander losgeht.
Wir müssen da ehrlich bleiben, es dauert seine Zeit, bis die Normen einer neuen Gesellschaft verinnerlicht sind“, sagte Bornemann der Zeitung.
GdP: Zahl der Messerangriffe steigt
Unterdessen will Niedersachsens Polizei die Zahl der Messerangriffe künftig statistisch erfassen. Auslöser seien die Messerattacken in den letzten Tagen und Wochen gewesen, sagte Ministeriumssprecherin Svenja Mischel gegenüber der „Neue Osnabrücker Zeitung“.
„Vor dem Hintergrund der Bedeutung entsprechender Angriffe mit Messern oder sonstiger Stichwaffen, wird die Polizei Niedersachsen zukünftig ein Verfahren entwickeln und dauerhaft etablieren, das im Rahmen der technischen Möglichkeiten eine differenziertere Fallzahlenerhebung und damit belastbarere Aussagen in diesem Kontext ermöglichen soll“, erklärte sie.
Nach Beobachtung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) steigt die Zahl der Messerangriffe bundesweit, sie fordert daher schon länger eine eigene statistische Erhebung, wie es bei Schusswaffen der Fall ist. Bisher wertet schon die Kriminalpolizei Berlin gesondert das Messer als Tatwerkzeug in ihrer Statistik aus.
Quelle: Epochtimes