Vier deutsche Diplomaten müssen Moskau verlassen

Nach der Massenausweisung russischer Diplomaten aus westlichen Ländern vollzieht Russland die entsprechende symmetrische Antwort. Nach Angaben von Bundesaußenminister Heiko Maas müssen vier deutsche Diplomaten Moskau verlassen. Die Antwort war erwartet worden — zuvor hatte Berlin vier russische Diplomaten ausgewiesen.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes hat die russische Regierung vier deutsche Diplomaten zum Verlassen des Landes aufgefordert.

Damit reagiert Moskau auf einen entsprechenden Schritt der Bundesregierung, die ihrerseits zuvor vier russische Diplomaten ausgewiesen hatte.

Die Ausweisung russischer Diplomaten erklärte die Bundesregierung mit der angeblichen Verwicklung der russischen Regierung in die Vergiftung des Ex-Doppelagenten Sergej Skripal.

Außer Deutschland haben Dutzende weitere, vor allem westliche Staaten russisches diplomatisches Personal ausgewiesen. Russland hatte daraufhin allen diesen Staaten eine symmetrische Reaktion angekündigt, weshalb der Schritt auch im Auswärtigen Amt erwartet worden war.

«Trotzdem: Auch in der aktuellen Lage bleiben wir zu einem Dialog mit Russland bereit und werden für die europäische Sicherheit und eine konstruktive Zukunft der Beziehungen zwischen unseren Ländern arbeiten», kommentierte Maas die gegenseitigen Ausweisungen.

Man habe russische Diplomaten ausweisen müssen, um ein «politisches Signal» zu setzen sowie seine «Solidarität mit Großbritannien» zu demonstrieren.

Zuvor hatte Russland bereits auf entsprechende Schritte der US-Regierung reagiert und 60 amerikanische Diplomaten ausgewiesen. Außerdem wurde die Schließung des US-Konsulats in Sankt Petersburg verkündet.

Mehrere EU-Länder sowie die USA, Kanada, Norwegen und die Ukraine hatten russische Diplomaten ausgewiesen – als Reaktion auf die Vergiftung des Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien, für die Premierministerin Theresa May Russland verantwortlich macht. Die USA hatten 48 russische Diplomaten und zwölf russische Mitarbeiter von UN-Einrichtungen des Landes verwiesen sowie das russische Konsulat in Seattle geschlossen.Der für die britischen Geheimdienste arbeitende Ex-Oberst der russischen Militäraufklärung GRU, Sergej Skripal, und seine Tochter Julia waren am 4. März im britischen Salisbury vergiftet worden. Die britische Seite behauptet, an der Vergiftung der Skripals mit dem Stoff A234  sei der russische Staat beteiligt gewesen. Russland hat dies jedoch entschieden zurückgewiesen und eine objektive Untersuchung des Falls gefordert.