Der russische Auslandssender RT stellt am Sonntag seine Sendungen in Washington ein. Außer RT werden Zuschauer in der US-Hauptstadt auch andere ausländische Sender „verlieren“, unter anderem DW-TV und France 24.
Zuvor hatte das Unternehmen MHz Networks – der Anbieter, der die Übertragung der ausländischen Sender in Washington gewährleistete – auf seiner Webseite mitgeteilt, dass er am 31. März 2018 „die Übertragung und Kabelausstrahlung der ausländischen Nachrichtensender in Washington einstellen“ werde.
Das Unternehmen verwies darauf, dass die Entscheidung über die Einstellung der Sender „ein Ergebnis der Veränderung der Fernsehtechnologien“ sei. Die Entscheidung sei „realistisch und schwierig“ gewesen.
Von der Entscheidung sind auch andere internationale Nachrichtensender betroffen, und zwar der türkische TRT World, der chinesische CGTN 1, CGTN 2 und CNC, der südkoreanische Arirang, der venezolanische Telesur, der deutsche DW-TV, der vietnamesische Netviet, sowie Africa Today TV und France 24.
Die Situation mit den russischen Massenmedien im Westen hat sich in den letzten Jahren immer weiter zugespitzt. Das Europäische Parlament beschloss im November vorigen Jahres eine Resolution, die zum Widerstand gegen russische Massenmedien aufruft. Als Hauptbedrohungen werden darin Sputnik und RT genannt.
Etliche Politiker im Westen, darunter US-Kongressmitglieder und der französische Präsident Emmanuel Macron, haben Sputnik und RT der Wahleinmischung in den USA und in Frankreich beschuldigt, jedoch keinerlei Beweise dafür vorgebracht. Offizielle Vertreter Russlands haben diese Äußerungen als haltlos zurückgewiesen.