Wegen angeblichem Chemiewaffenangriff: USA schließen Militärschlag nicht aus

Wieder wirft der Westen der syrischen Regierung vor, hinter einem Chemiewaffenangriff zu stecken. Diesmal soll der angebliche Angriff in der syrischen Stadt Duma ausgeführt worden sein — Beweise werden allerdings keine vorgelegt. Dennoch schließen die USA eine Militäroperation gegen das Land nicht aus, so Tom Bossert, Sicherheitsberater von Trump. Das berichtet der digitale Informationsdienst Sputnik Deutschland auf seiner Webseite.

Tom Bossert, der Berater von US-Präsident Donald Trump in Fragen der Sicherheit und der Terrorbekämpfung, hat erklärt, dass das Weiße Haus ein militärisches Vorgehen gegen die syrische Regierung nicht ausschließt.

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Dies hänge vor allem mit den Berichten über einen angeblichen Chemiewaffenangriffder syrischen Regierung in der Stadt Duma zusammen. Bossert antwortete dabei auf die Frage, ob nun neue US-Raketenschläge auf Positionen der syrischen Armee zu erwarten sind, wie sie bereits vor ziemlich genau einem Jahr stattgefunden haben.

Damals hatte die US-Armee nach offiziellen Angaben 59 Raketen des Typs Tomahawk auf den Flugplatz Schairat der syrischen Armee in der Provinz Homs abgefeuert.

Mit dem Angriff hatte die US-Regierung auf einen mutmaßlichen Giftgasangriff im syrischen Idlib reagiert, den sie der Regierung Assads zugeschrieben hatte — sichere Beweise wurden auch damals nicht geliefert.

«Ich würde nichts ausschließen. (…) Wir untersuchen den Angriff», erklärte Bossert diesmal. Der Präsident und seine Sicherheitsberater hätten verschiedene Reaktionsoptionen «den ganzen Abend und Morgen» besprochen.

Zuvor waren Berichte verbreitet worden, wonach die syrische Armee in der Stadt Duma angeblich eine Chlorbombe abgeworfen hätte.

Die Berichte stammten vor allem von den sogenannten «Weißhelmen» — einer Nichtregierungsorganisation, die in der Vergangenheit bereits mehrfach mit Falschmeldungen über angebliche Angriffe der syrischen Armee oder der russischen Luftwaffe aufgetreten war.

Der Chef des russischen Zentrums für Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien, Generalmajor Juri Jewtuschenko, hatte kurze Zeit später die Darstellungen entschieden zurückgewiesen, wonach die syrischen Regierungskräfte in der Stadt Duma Chemiewaffen eingesetzt hätten.