Münster danach. Während sich die Stadt vom Schock der tödlichen Amokfahrt zu erholen versucht, wollen die Ermittler Spuren auswerten, die der Täter vor seinem blutigen Abschied hinterlassen hat. Es geht vor allem um eine Art Lebensbeichte, die er geschrieben haben soll.
Nach der Amokfahrt mit insgesamt drei Toten in Münster verstärken sich die Hinweise auf einen psychisch gestörten Einzeltäter.
„Es sieht ganz so aus, dass es sich um einen psychisch labilen und gestörten Täter handelt, der offensichtlich schon länger darüber nachgedacht hat, sich das Leben zu nehmen“, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Morgen im Deutschlandfunk.
Aber: „Wenn jemand darüber nachdenkt, sich das Leben zu nehmen, ist dadurch nicht automatisch daraus zu schließen, dass er auch anderen Menschen Gewalt antun wird“, sagte Reul.
Die Ermittler wollen nun eine Art Bewegungsprofil des 48-jährigen Todesfahrers erstellen. „Wir konzentrieren uns jetzt mit unseren Untersuchungen insbesondere darauf, ein möglichst umfassendes Bild über das Verhalten des Täters in den Vorwochen zu erhalten“, sagte der Polizeipräsident von Münster, Hajo Kuhlisch, am Wochenende. So wollten die Ermittler dessen Motivation für die blutige Tat verstehen.