Russlands Staatsanwaltschaft hat eine Korrespondenz mit der britischen Premierministerin Theresa May publik gemacht, die aus ihrer Zeit als Innenministerin stammt. Laut dem Vizegeneralstaatsanwalt Saak Karapetjan hat Moskau diesen Schritt wegen Londons Vorgehen im Fall Skripal unternommen.
Karapetjan verwies darauf, dass Russland die Angaben über Großbritanniens Unwillen, bei den Ermittlungen der vorherigen spektakulären Verfahren zusammenzuarbeiten, wegen des Vorgehens Londons im Fall Skripal veröffentlicht habe. Die Korrespondenz wurde auf dem Telegram-Kanal der Behörde veröffentlicht.
Der stellvertretende Staatsanwalt habe im Jahre 2010 einen persönlichen Brief an May gerichtet. Darin soll stehen, dass die Sicherheit der Teilnehmer des Strafverfahrens im Fall von Boris Beresowski nicht entsprechend gewährleistet worden sei. Dieser Antrag sowie andere Anträge der Staatsanwaltschaft seien unbeantwortet geblieben.
In jener Zeitperiode habe London die größte Zahl der Auslieferungsanträge abgelehnt, merkte die Behörde an.
„In den letzten 15 Jahren wurden 83 Auslieferungsanträge an die zuständigen Behörden Großbritanniens gerichtet. Von ihnen wurden 72 Menschen der Entwendung von insgesamt 500 Milliarden Rubel in Russland beschuldigt oder bereits deswegen verurteilt“, sagte Karapetjan.
Von diesen Anträgen seien 60 abgelehnt worden, darunter 55 wegen einer Verleihung des Flüchtlingsstatus oder wegen einer Asylgewährung aufgrund einer „politisch motivierten Strafverfolgung“.