USA delegierten Angriff auf syrische Militärbasis in Homs an Israel – Militärexperte

Die USA haben laut dem syrischen Brigadegeneral und Militärexperten Muhammed Mulhem Israel mit der Umsetzung des Angriffs auf den syrischen Luftaffenstützpunkt Tifor beauftragt. In einem Interview mit Sputnik ging Mulhem auf die Hintergründe dieser „delegierten“ Aufgabe ein.

Laut dem russischen Verteidigungsministerium hatten Jagdflugzeuge der israelischen Luftwaffe in der Nacht auf Montag den Militärflugplatz Tifor in der syrischen Provinz Homs aus dem libanesischen Luftraum mit Raketen attackiert. Laut den syrischen Medien gab es Tote und Verletzte bei diesem Angriff. Lediglich drei Raketen sollen den Militärflugplatz getroffen haben, weitere fünf Raketen sollen abgeschossen worden sein.

Bei dem jüngsten Angriff der israelischen Luftwaffe auf den syrischen Militärstützpunkt Tifor sei es nicht nur darum gegangen, die Aufmerksamkeit vom Sieg der syrischen Armee in Ost-Ghuta abzulenken, sondern auch darum, die syrischen Luftabwehr zu testen, sagte Mulhem gegenüber Sputnik.

„Die Attacke auf den Luftwaffenstützpunkt Tifor sollte die Moral der Terroristen stärken, damit sie ihre Aufgabe zur Zerstörung Syriens weiter erfüllen. Zurzeit wird alles Mögliche getan, um die völlige Zerschlagung der Terroristen aufzuschieben und die Aufmerksamkeit von der US-amerikanischen Niederlage in Ost-Ghuta abzulenken».

Wichtig dabei sei, dass „die syrische Luftabwehr ihre völlige Kampfbereitschaft gezeigt habe sowie ihre Fähigkeit, einen Schlag abzuwehren», so Mulhem. Die israelischen Jets hätten die Überquerung der Grenze zu Syrien nicht gewagt, weil sie sonst abgeschossen worden wären, betonte er.

Die Attacke sei mit dem US-Kommando vereinbart worden, ist sich Mulhem sicher. Die USA hätten den Angriff nicht mit eigenen Kräften durchgeführt, denn sie hätten einen direkten Konflikt mit den Russen vermeiden wollen. Deshalb hätten die USA diese Aufgabe an Israel delegiert:

„Die Aussage der US-Amerikaner, sie hätten keine Schläge gegen Syrien versetzt, sollte in dem Sinne verstanden werden, dass sie keinen direkten Zusammenstoß mit Russland wollen», sagte er.

„Es gibt keine Zweifel, dass Israel diesen Aggressionsakt anstelle der USA umgesetzt hat, Russland kündigte an, es werde auf eine US-Aggression hart reagieren, deshalb wurde Israel zum Vollzieher gemacht. Israel konnte diese Operation ohne Koordinierung mit den USA nicht durchführen», fügte er hinzu.

Der Militärexperte sprach auch das Thema des möglichen Abzugs der US-Militärs aus Syrien an. Dabei komme es nicht nur auf den US-Präsidenten an, denn er werde eine solche Entscheidung nicht alleine treffen: Mehrere Institute, Forschungszentren und Experten in den USA würden die Auswirkungen von verschiedenen Entscheidungen analysieren.

Allerdings sind anscheinend auch in diesem Bereich Prognosen möglich: „Wir erwarten, dass die USA im Laufe der nächsten sechs Monate Syrien verlassen», sagte Mulhem. „Zurzeit versucht Washington, die Europäer in die Syrien-Krise zu verwickeln, um ihnen dann die Schuld für die Niederlage in die Schuhe zu schieben», hob er hervor.

„Wir werden den Abzug der Okkupanten aus Syrien durchsetzen — über Verhandlungen in Astana und Genf oder mit Waffen», sagte er abschließend.

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