„Schlimmer als Vietnam und Kuba“: Experte sieht USA und Russland vor Krieg

Russland und die USA stehen angesichts der Ereignisse in Syrien unmittelbar vor einem militärischen Zusammenstoß, glaubt der Direktor des russischen Instituts für US- und Kanada-Forschung, Valeri Garbuzow. Die Situation ist laut ihm sogar ernster als zu den Zeiten des Vietnamkriegs oder der Kubakrise.

„Die Situation ist wirklich kritisch, vielleicht sogar kritischer als während des Vietnamkriegs oder der Kubakrise. Damals war alles irgendwie getarnt, und nun gibt es direkte Drohungen und es besteht nicht einmal die Angst, dass es zu einem direkten Konflikt (zwischen Russland und den USA – Anm. d. Red.) kommen könnte“, sagte Garbuzow.

Wenn es kein Bewusstsein für Gefahr gebe, dann könne alles passieren. Laut dem Politologen verschärft sich die Situation rapide – mit einem direkten Zusammenstoß werde das Ganze jedoch nicht enden, glaubt er.

„Wenn Russland sagt, dass es US-Raketen abschießen wird, und das russische Militär die US-Raketen tatsächlich abschießt, bedeutet das, dass die Situation an der Grenze ist. Selbst wenn die Syrer die US-Raketen mit unseren Vorrichtungen abschießen, wird dies die Grenze sein“, sagte der Experte.

Wie er ferner betonte, ist die gesamte „syrische Geschichte“ in die Phase des Kampfes für die Zukunft Syriens eingetreten. Seiner Meinung nach begann die „Schlüsselphase“, die bestimmen werde, wessen Einflussbereich Syrien sei.

„Es ist klar, dass Russland Baschar al-Assad (den syrischen Präsidenten – Anm. d. Red.) unterstützen wird und die USA alles tun werden, um dies zu verhindern. Die Situation verschärft sich einfach, und bis jetzt spricht niemand über einen Ausgang oder Aussichten auf eine Einigung“, sagte Garbuzow.

Als Vergeltung für den angeblichen Giftgasanschlag im syrischen Duma hat US-Präsident Donald Trump am Mittwoch in einem Tweet einen Raketenangriff gegen Syrien angekündigt. Dabei sprach er eine direkte Warnung an Russland aus.

Der russische Botschafter im Libanon, Alexander Sassypkin, erklärte indes, Russland behalte sich das Recht vor, alle Raketen „im Falle einer US-Aggression“ zu vernichten. Im Außenministerium in Moskau betonte man, dass die Gefahr einer direkten militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland momentan höher als vor dem Vorfall in der syrischen Stadt Duma sei.

In der vergangenen Woche waren in den Medien Berichte über einen Giftgasangriff in der syrischen Stadt Duma kursiert, für den der Westen umgehend Damaskus verantwortlich machte. Die syrischen Behörden und Moskau wiesen die Vorwürfe entschieden zurück.

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