Nach neuerlichen, allerdings wiederum zweifelhaften Berichten über einen Giftgasangriff bei Luftangriffen in Syrien verliert US-Präsident Trump jedes Maß. Er bezeichnete den syrischen Präsidenten Assad als „Vieh“ und erklärte, die Verantwortlichen müßten einen „hohen Preis“ bezahlen.
Prompt wächst der Druck interessierter Kreise auf Trump, seinen Worten nun Taten folgen zu lassen. Der republikanische Senator Lindsey Graham sprach am Sonntag von einem „entscheidenden Moment“ in Trumps Präsidentschaft. Trump könne nun die Entschlossenheit zeigen, die sein Vorgänger Barack Obama nie gezeigt habe, sagte Graham in einer Fernsehsendung.
Die russische Regierung warnte die USA unterdessen davor, den Angriff als „Vorwand für einen Militäreinsatz“ in Syrien zu nutzen. Eine Militärintervention „unter erfundenen Vorwänden“ in einem Land, wo sich „auf Bitten der legitimen syrischen Regierung russische Soldaten aufhalten“, wäre „inakzeptabel und könnte schwerste Konsequenzen haben“, erklärte das russische Außenministerium am Sonntag.
Trump hatte erst vor wenigen Wochen angekündigt, im Falle eines weiteren Giftgasangriffs der syrischen Regierung u.a. das Regierungsviertel in Damaskus angreifen zu lassen. Der russische Generalstabschef hatte für diesen Fall mit Vergeltungsangriffen gedroht.
Die syrische Regierung hat den angeblichen Giftgasangriff prompt dementiert und erklärt, man habe keine chemischen Waffen nötig.
Ein bemerkenswertes Zusammentreffen: vor genau einem Jahr hatten die USA einen syrischen Luftwaffenstützpunkt nach einem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff mit Marschflugkörpern bombardiert.