Der mutmaßliche Miterfinder des Nervengifts „А234 Nowitschok“, Wil Mirsajanow, hat am Freitag in einem Interview mit dem Rundfunksender „Kommersant FM“ die Untersuchungsergebnisse der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zum „Fall Skripal“ kommentiert.
Als einen Nachteil dieser „Nowitschok“- Serie bezeichnete er seine Hydroanfälligkeit, was an und für sich eine instabile Verbindung bedeuten soll.
Wie er weiter betonte, kann dieser Stoff nur dann stabil sein, wenn es keine Feuchtigkeit gibt. Indes sei am 4. März in Großbritannien, als die Skripals vergiftet worden sein sollen, ein Nebel beobachtet worden – Wassertröpfchen hingen in der Luft.
„Bei solcher Feuchtigkeit hat nur ein Idiot diesen Stoff einsetzen können“, fügte Mirsajanow hinzu.
Der Mann, der seinerzeit an der Entwicklung des Nervengifts „А234 Nowitschok“ gearbeitet hatte, nennt vier Argumente, die jeden Verdacht gegen Russland ausräumen sollen.
Am Donnerstag hatte die OPCW ihre Untersuchungsergebnisse zum „Fall Skripal“ veröffentlicht. Bei der eingesetzten Substanz habe es sich um ein Nervengift mit einem „hohen Reinheitsgrad“ gehandelt, heißt es in dem Bericht der Organisation. Es soll fast keine Beimischungen enthalten haben.
Die OPCW nannte keinen mutmaßlichen Urheber der Attacke und auch nicht die benutzte Substanz. Ebenfalls wird nicht präzisiert, um welche Untersuchungsergebnisse Großbritanniens es sich handelt.
Der ehemalige Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia sind laut der britischen Premierministerin Theresa May Anfang März mit dem Nervengift „Nowitschok“ (dt: „Neuling“) gezielt attackiert worden, einer angeblich ausgerecht in Russland entwickelten Substanz. Moskau bezeichnete die Anschuldigungen seinerseits als politische Kampagne und Provokation.
Der genaue Name der Substanz, mit der die Skripals vergiftet wurden, soll nur in einem Geheimbericht der Chemiewaffenkontrollbehörde angegeben werden.