Sollte die westliche Kriegskoalition einen Großangriff auf Syrien starten, wären die Folgen katastrophal: Experten rechnen mit mindestens 100.000 weiteren Toten und fünf Millionen neuen Flüchtlingen.
Von Marco Maier/Contra Magazin
Was wäre das Ergebnis eines umfangreichen Militärschlags der von den USA geführten Kriegskoalition gegen die syrischen Regierungstruppen und die Führung in Damaskus? Laut Militärexperten rechnet man mit mindestens 100.000 zusätzlichen getöteten Zivilisten und rund fünf Millionen Flüchtlingen innerhalb weniger Wochen. Zudem würden die islamistischen Milizen dadurch erneut gestärkt und könnten weite Teile des Landes erneut unter ihre Kontrolle bringen.
Besonders betroffen wären demnach die alawitische und die christliche Minderheit, sowie die säkularen Muslime, die vor allem in den von der syrischen Regierung kontrollierten Gebieten leben. Ein Großteil dieser Menschen würde dann über die Türkei versuchen nach Europa zu gelangen – eine neue Flüchtlingskrise wäre unausweichlich, da all diese Menschen von der Türkei weitergeleitet würden. In der Region leben auch viele Syrer, die in den letzten Jahren aus den von den Islamisten eroberten Gebieten des Landes in Sicherheit geflohen sind und nicht im Ausland Schutz suchten.
Trotz des Wissens um die Risiken eines solchen Angriffs auf Syrien hält die NATO-Kriegskoalition – unterstützt von Saudi-Arabien – weiterhin daran fest, anstatt den angeblichen Giftgaseinsatz in Douma mittels einer internationalen Kommission zu untersuchen eben mit auf Propaganda und Vermutungen aufbauenden Anschuldigungen ein Blutbad anzurichten.
Die von Islamisten dominierte und durch die Erfolge der syrischen Regierungstruppen an der Wand stehende «Freie Syrische Armee» wittert indessen schon Morgenluft. Berichten zufolge wollen diese vor allem die «Ungläubigen» in den christlichen Stadtteilen vertreiben. Indessen soll die syrische Armee die Verteidigungslinien um diese Bezirke bereits verstärkt haben.