Australisches Gericht entscheidet bis Mai über Prozess gegen Vatikan-Finanzchef

Ein Gericht in Australien entscheidet in zwei Wochen über die Eröffnung eines Missbrauchsprozesses gegen Vatikan-Finanzchef George Pell.

Ein Gericht in Australien entscheidet in zwei Wochen über die Eröffnung eines Missbrauchsprozesses gegen Vatikan-Finanzchef George Pell. Richterin Belinda Wallington werde ihre Entscheidung im Fall des hochrangigen Kurienkardinals am 1. Mai bekanntgeben, teilte das Gericht in Melbourne am Dienstag nach Abschluss der vierwöchigen Anhörungen in den Fall mit. Sie muss entscheiden, ob es genügend Beweise für einen Prozess gegen den 76-Jährigen gibt.

Pells Anwalt Robert Richter forderte die Entstellung des Verfahrens. Die Kläger seien unverlässlich und unglaubwürdig, sagte er nach Angaben der Zeitung „Herald Sun“ vor Gericht. Staatsanwalt Mark Gibson entgegnete, es sei Aufgabe der Geschworenen, über mögliche Widersprüche in den Zeugenaussagen zu befinden.

Pell ist der bislang ranghöchste katholische Geistliche, der wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht erscheinen muss. Der Kardinal soll sich vor Jahrzehnten sexueller Misshandlungen schuldig gemacht haben. Er weist die Vorwürfe zurück.

Der Australier ist die inoffizielle Nummer drei in der Hierarchie des Vatikans. Der ehemalige Erzbischof von Sydney war 2014 von Papst Franziskus zum Finanzchef des Kirchenstaates ernannt worden. Der Papst hat ihn vom Dienst freigestellt, damit er sich in seinem Heimatland den Vorwürfen stellen kann.

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