Militärschlag gegen Syrien war «planlos und feige» — Westliche Medien rudern nach Militärschlag zurück

Viele westliche Leitmedien begrüßten den US-Militärschlag gegen Damaskus. Einigen war dieser Schlag nicht hart genug gewesen und man kritisierte Deutschland dafür, dass man sich nicht mit den USA, Frankreich und Großbritannien ausreichend solidarisierte. Allen voran die Bild-Online, die das Thema reißerisch fixierten und Assad noch heute eine «Giftgas-Bestie» nannte. Und das obwohl, die Untersuchung noch gar nicht begonnen hatte.

Bild-Zeitung heute über Syrien. Quelle Screenshot Bild

Auch das linke Pendant taz setzte sich vor dem Wochenende noch für einen Militärschlag gegen Damaskus ein und am 12. April galt noch ein Luftschlag gegen Assad als «die einzig richtige Antwort», wie man auf diesem Screenshot sehen kann, der auf Twitter die Runde machte. Jedenfalls festigte sich der Eindruck, dass sowohl linke als auch rechte Medien den US-Luftschlag zunächst begrüßten. Stunden später wurde die Assad-Hetze auf Bild nicht mehr fixiert. Und auf der taz findet man Montagabend, dass der «Militärschlag der Westmächte war planlos und feige» war.

Die Reaktionen deutscher Regierungspolitiker auf die eindeutig völkerrechtswidrigen Militärschläge der USA, Frankreichs und Großbritanniens gegen Syrien sind verlogen, hilflos und feige. Es ist gut möglich, dass die syrischen Streitkräfte in Douma tatsächlich verbotene chemische Kampfstoffe wie Sarin oder zumindest hochkonzentriertes Chlor gegen die Bevölkerung eingesetzt haben. Es ist aber auch gut möglich, dass eine Rebellengruppe für den Einsatz verantwortlich war, schreibt Andreas Zumach.

 

Zugegeben, hier kamen zwei verschiedene Autoren zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten zu Wort, wenngleich sie auch unter dem gleichen Vornamen schreiben. Und hinterher ist man schließlich immer schlauer. Aber hätte man die Untersuchung der OPCW nicht abwarten können, die zufällig am Samstag eh eine Untersuchung zu den Giftgas-Vorwürfen nach Syrien reiste? Auch die Bundesregierung unterstützte heute noch den Völkerrechtsbruch der Bundesregierung, wie Reporter Thilo Jung auf der Pressekonferenz der Regierung erfahren konnte.

 

Auch was die Ziele — also die drei Labore, die Chemiewaffen produziere — betrifft, gibt es bereits einen Bericht vom vergangenen März, den alle Westmächte nebst ihren Gazetten nicht berücksichtigen. Dort heißt es, dass es eben keine Verstöße gab, wie Professor Ferrada de Noli unter Berufung auf den OPCW-Bericht vom 23. März twitterte und den entsprechenden Link zum Originalbericht beigefügt hat. Fake News, False-Flag und False-Ground — so in etwa wird die konzertierte Aktion von Trump, Macron und May resumiert.

Schließlich bleibt nun das Ergebnis der OPCW abzuwarten, die hoffentlich bald ungehindert die Vorfälle untersuchen kann und wahrscheinlich ein Ergebnis liefern wird, was dem Westen nebst Medien — wie auch der obere Bericht — nicht passen wird.