„Geopolitische Schlacht um Einfluss“: Chinas Optionen im Handelsstreit mit Amerika

China ist nach Ansicht eines russischen Experten in der Lage, seine Verluste wegen des Handelsstreits mit den USA wettzumachen. Auch chinesische Amtsträger zeigen sich zuversichtlich und betonen die Stabilität ihrer Wirtschaft. Nach ihren Angaben hat Peking einen Plan, um bei Bedarf auf die US-Restriktionen zu reagieren.

Wladimir Kolotow, Professor der Staatsuniversität St. Petersburg, sagte am Mittwoch gegenüber Sputnik, China habe einen großen zahlungsfähigen Binnenmarkt und betreibe auch sehr intensiv Handelsgeschäfte weltweit. Das chinesische Business sei „hyperaktiv“. Dank der Expansion auf andere Märkte und dank seiner inneren Reserven sei China also in der Lage, jene Verluste wettzumachen, die es wegen seines Handelsstreits mit den USA erleide.

„Wie lange dies dauern wird, wissen wir allerdings noch nicht. Zumal es sich dabei um einer Teil einer ernsthaften geopolitischen Schlacht um den Einfluss weltweit im Allgemeinen handelt. Und das ist nur der Anfang großer Ereignisse“, so der russische Experte.

Yan Pengcheng, Sprecher des chinesischen Komitees für Reformen und Entwicklung, hatte soeben mitgeteilt, sein Land habe einen Plan, um bei Bedarf auf die „von den USA initiierten Handels-Reibungen“ zu reagieren, aber auch entsprechende politische Reserven.

Er sagte außerdem, der Einfluss des Handelskonflikts auf die chinesische Wirtschaft werde begrenzt und kontrollierbar sein. China habe genug Zuversicht und Fähigkeiten, um ein „stabiles Funktionieren“ seiner Wirtschaft aufrechtzuerhalten.

Am Dienstag hatte Xing Zhihong, Sprecher der chinesischen Statistikbehörde, geäußert, der Handelsstreit werde weder Chinas Wirtschaft noch deren Entwicklungsimpulse beeinträchtigen:

„Die chinesische Wirtschaft ist sehr flexibel. Das heißt, sie kann sich problemlos den Veränderungen anpassen.“

Xing betonte, der Handelskonflikt zwischen China und Amerika gehe darauf zurück, dass die USA die internationalen Handelsregeln ignoriert hätten: „Dieser unilaterale Protektionismus hat weltweit Besorgnisse ausgelöst. China hat sich resolut dagegen eingesetzt. Wir haben ebenfalls resolute Maßnahmen getroffen, um uns dem Vorgehen der USA entgegenzusetzen.“

Im März hatten die USA neue Importzölle auf Stahl und Aluminium verhängt, Auch China ist davon betroffen. Im Gegenzug beschloss China Strafzölle auf eine Reihe von US-Waren, darunter Schweinefleisch und Obst. Mittlerweile erwägen die USA nach Angaben des Amtes ihres Handelsbeauftragten zudem massive Strafzölle auf eine Palette von High-Tech-Waren aus China.

Quelle: Sputnik