Die deutsche Führung will die USA bitten, deutsche Unternehmen von der Teilnahme an russlandfeindlichen Sanktionen zu befreien, schreibt das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf eigene Quellen.
Nach Angaben der US-Zeitung plant der deutsche Finanzminister Olaf Scholz, bei seinem Besuch in Washington für deutsche Unternehmen besondere Bedingungen in Sachen Russland-Sanktionen durchzusetzen. Außerdem will die deutsche Kanzlerin Angela Merkel dieses Thema bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump Ende April ansprechen.
Die Idee werde von Industriegiganten wie Siemens, Daimler und Volkswagen unterstützt, die in Russland präsent seien und nicht Opfer der verschlechterten Beziehungen zwischen Moskau und Washington werden wollten, so die Zeitung. Nach Meinung der deutschen Unternehmensleitungen könnten neue Russland-Sanktionen Deutschland Hunderte Millionen Euro kosten.
Die USA hatten Anfang April neue Sanktionen gegen Russland verhängt. Betroffen sind etliche Unternehmer und die von ihnen kontrollierten Firmen. Dazu gehören Oleg Deripaska und die Unternehmen En+ Group, „Gruppa GAZ“, „BasEl“ und „Rusal“, Viktor Wekselberg und seine Gruppe „Renova“ sowie Kyrill Schamalow, Sulejman Kerimow, Gazpromchef Alexej Miller und VTB-Chef Andrej Kostin.