US-Präsident Donald Trump hat bei seiner Pressekonferenz nach den Verhandlungen mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe mitgeteilt, dass es vor einem Monat in Syrien „eine sehr harte Schlacht zwischen amerikanischen und russischen Truppen“ gegeben habe.
„Wir hatten vor einem Monat eine sehr, sehr harte – darüber haben wir vor einer kleinen Weile gesprochen – Schlacht zwischen unseren und russischen Truppen in Syrien. Das ist sehr traurig. Viele Menschen sind bei dieser Schlacht ums Leben gekommen …“, wird Trump von der Agentur Bloomberg zitiert.
Dabei präzisierte Trump jedoch nicht, was er unter „einer harten Schlacht“ versteht.
Die Proregierungstruppen in Syrien hatten am 7. Februar nach Angaben der von den USA angeführten Anti-IS-Koalition einen Stab der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) attackiert, in dem sich auch amerikanische Berater befunden haben sollen.
„Die syrischen Proregierungskräfte haben am 7. Februar eine nicht provozierte Attacke auf den Stab der Syrischen Demokratischen Kräfte initiiert“, hieß es in der offiziellen Mitteilung. Der Angriff soll in acht Kilometer Entfernung östlich der vereinbarten Waffenruhelinie am Euphrat verübt worden sein.
Als Antwort darauf wurde Reuters zufolge ein Gegenschlag gegen syrische Militärs unternommen. Laut damaligen Berichten des TV-Senders ABC wurden circa 100 Kämpfer der syrischen Proregierungskräfte getötet. Reuters sprach von mehr als 100 Opfern.
Später berichtete der TV-Sender CBS unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Vertreter des Pentagons, dass bei diesem Angriff auch Russen getötet worden seien. Die Agentur Bloomberg schrieb von 100 bis 200 getöteten Russen.
Russlands Verteidigungsministerium hatte erklärt, dass syrische Milizen am 7. Februar unter Beschuss der Koalition geraten seien, weil sie einen Aufklärungseinsatz gegen eine „schlafende IS-Zelle“ im Bezirk eines Erdölaufarbeitungsbetriebs nicht mit Moskau abgesprochen hätten. Dabei sollen 25 Angehörige der Milizen verletzt worden sein. In dieser Region gebe es indes keine russischen Militärs. Im Unterschied zu den Aussagen aus dem Pentagon sprach das russische Verteidigungsministerium von einem unerwarteten Beschuss der Milizen.
Das Ministerium betonte dabei, dass das Vorgehen des Pentagons die wahren Ziele des Aufenthalts der Koalition in Syrien offenlege, die nicht in einem Kampf gegen die Terrormiliz IS* („Islamischer Staat“, auch Daesh), sondern in der Eroberung von wirtschaftlichen Aktiva der Arabischen Republik bestehen würden.
Mitte Februar hatte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärt, dass sich bei dem Angriff laut vorläufigen Angaben auch Russen unter den Todesopfern befänden. „Es kann sich um den Tod von fünf Personen handeln, die vermutlich russische Bürger sind“, sagte sie damals. Sie betonte, dass es dabei nicht um russische Militärs gegangen sei. Die Mitteilungen über Hunderte Tote sind ihr zufolge „eine klassische Desinformation“.