Bei ihren jüngsten Angriffen auf Regierungseinrichtungen in Syrien haben die USA, Großbritannien und Frankreich laut Russlands Außenminister Sergej Lawrow nicht die roten Linien überschritten, die das russische Militär ihnen vorgezeichnet hatte.
„Noch bevor die Angriffspläne der West-Troika (USA, Großbritannien, Frankreich – Anm. d. Red.) in Erfüllung gingen, hatte der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow klar gesagt: Wenn diese sogenannte Koalition russische Armeeangehörige gefährden sollte, werden wir hart antworten“, erinnerte Lawrow in einem Interview für Sputnik.
Danach hätten sich Vertreter des russischen Militärkommandos mit Vertretern der amerikanischen Koalition in Verbindung gesetzt und diese „darüber informiert, wo unsere roten Linien geographisch verlaufen“, sagte Lawrow.
Bei ihren Angriffen haben die Westmächte „diese roten Linien nicht überschritten“, so der russische Chefdiplomat weiter.
In der Nacht zum 14. April hatten amerikanische, britische und französische Schiffe und Flugzeuge mehr als 100 Marschflugkörper auf Einrichtungen in Syrien abgefeuert. In dem Land stationierte russische Streitkräfte wurden bei dem Angriff gemieden.
Dabei soll es Berichten zufolge Verletzte gegeben haben. Getötet wurde offenbar niemand. Nach Angaben des russischen Generalstabs konnte die syrische Luftabwehr 71 Marschflugkörper abfangen.
Anlass für den Raketenangriff war eine angebliche Giftgasattacke der syrischen Armee in Duma, einem Vorort der Hauptstadt Damaskus.
Nach russischen Erkenntnissen war der C-Waffen-Angriff von den so genannten Weißhelmen auf Anweisung aus London vorgetäuscht worden, um den USA und ihren Verbündeten einen formellen Vorwand für den Militärschlag gegen die Regierung Assads zu liefern. Die westlichen Staaten hatten seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien die bewaffneten Rebellen unterstützt. Dennoch konnte die syrische Regierungsarmee mit Hilfe aus Russland die Kontrolle über weite Teile ihres Landes zurückgewinnen.
Der russische Präsident Wladimir Putin verurteilte den westlichen Militärschlag aufs Schärfste: „Ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrates und unter Verletzung der UN-Satzung und des Völkerrechts haben sie einen Akt der Aggression gegen einen souveränen Staat unternommen, der sich an der vordersten Front im Kampf gegen den Terrorismus befindet.“