Chinas Führung will trotz Gegenwind Wachstumskurs halten

Trotz des Handelstreits mit den USA und einer Reihe innenpolitischer Herausforderungen hält Chinas Führung an den Wachstumszielen für 2018 fest.

Die Volksrepublik werde alles daran setzen, sie zu erreichen, erklärte das Politbüro der regierenden Kommunistischen Partei am Montag der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge. Zugleich räumte die Regierung ein, dass sie an drei Fronten zugleich gefordert ist — im Kampf gegen Risiken am Finanzmarkt ebenso wie bei der Bekämpfung von Armut und Umweltverschmutzung.

Strukturreformen und die Stärkung der Binnennachfrage sollen für eine stabile Volkswirtschaft sorgen. Überkapazitäten würden abgebaut, berichtete die Agentur nach einer Sitzung des Führungsgremiums mit Präsident Xi Jinping. Zudem sollten die Märkte für Devisen, Aktien, Anleihen, Kredite und Immobilien nachhaltig weiterentwickelt sowie die Finanzierungskosten für Unternehmen gesenkt werden. In der Finanz- und Geldpolitik werde der derzeitige Kurs beibehalten.

Chinas Wirtschaft soll nach dem Willen der Führung in diesem Jahr um 6,5 Prozent wachsen. Im ersten Quartal wurden sogar 6,8 Prozent erreicht. Dennoch dürfte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA ihr Wachstumstempo 2018 voraussichtlich wieder drosseln. 2017 lag das Plus bei 6,9 Prozent — die erste Beschleunigung seit sieben Jahren.
 
Sorgen bereitet Peking insbesondere die Stabilität des Finanzsystems. Viele Firmen und Städte sind sehr hoch verschuldet. Die Kreditvergabe der Banken erreichte 2017 ein Rekordniveau. Vor diesem Hintergrund überraschte die Notenbank nun mit der Ankündigung, die Anforderungen an die Bildung von Reserven für Geldhäuser zu lockern. Dies löste Spekulationen aus, dass die Führung in Peking im Kampf gegen die ausufernde Verschuldung wieder auf eine lockerere Linie umschwenken könnte.

Quelle: Reuters

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