Die Extremisten selbst beschreiben ihr Pogrom in einem Facebook-Post als «Verschönerung». Sie behaupteten auch, dass sie den von den Roma zurückgelassenen Müll «entsorgt» und deren Zelte «sicher verbrannt» hätten. Sie kündigten für diese Woche weitere «Razzien» an.
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=169051077138238&set=a.108375896539090.1073741830.100021000394552&type=3
Die Männer gehören der Vereinigung C14 an, einer besonders berüchtigten paramilitärischen Gruppe offen neonationalsozialistischer ukrainischer Extremisten. Im Januar blockierten sie das wichtigste orthodoxe Zentrum in der ukrainischen Hauptstadt. Im Februar stürmten ihre Anhänger das russische Kulturzentrum in Kiew. Sie zerstörten Inventar und beschmierten die Wände mit Forderungen wie «Tod Russland». Im Gebäude befanden sich damals über 100 Personen, darunter etwa 50 Kinder, die sich ein Theaterstück ansahen.
Ukrainische Neonazis, wie sie eigentlich nur in der russischen Propaganda existieren sollen: Pogrom in einem Roma-Lager in Kiew https://t.co/fcpsEOf0hO
— Ivan Rodionov (@IvanRodionov_) April 26, 2018
Anfang des Jahres marschierten sie außerdem zu Hunderten als ultranationalistische Bürgerwehr durch die Hauptstadt und kündigten an, mit Gewalt die «ukrainische Ordnung» durchsetzen zu wollen. Dazu gehöre zum Beispiel die «Säuberung» der Straßen von Alkoholikern und Drogenabhängigen. Eine rechtliche Verfolgung der militanten Neonationalsozialisten scheint nicht die oberste Priorität der Regierung zu sein, denn kein einziger krimineller Übergriff der C14 wurde bislang aufgeklärt, geschweige denn vor Gericht gebracht.