Die aus Syrien geflohenen Anführer des IS* kooperieren mit afrikanischen Terroristen, um eine neue Migrationswelle aus Afrika nach Europa zu provozieren. Dies sagte der Chef des UN-Welternährungsprogramms, David Beasley, am Donnerstag im Gespräch mit der Zeitung „The Guardian“.
Auf diese Weise wollen die Terroristen in die EU gelangen, was für Europa ein größeres Problem darstellen wird als die aktuellen Probleme mit den Flüchtlingen aus Syrien, warnt Beasley.
Um ihre Ziele zu erreichen, nutzen die Terroristen Versorgungsengpässe in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Der Nahrungsmittelmangel wird Beasley zufolge als Instrument für das Heranziehen von Einheimischen auf die Seite der Terroristen sowie als Antrieb für die Abwanderung von Millionen Afrikanern nach Europa genutzt.
„Wir merken, dass sie (die Terrormiliz IS) mit solchen extremistischen Gruppierungen wie Boko Haram und Al-Qaida kooperieren, um das Territorium und die Ressourcen zu teilen und die Destabilisierung weiter zu nutzen, um Migration nach Europa zu provozieren. Sie wollen auf diese Weise (…) Chaos schaffen“, zitiert die Zeitung den Experten.
„Wenn sie (die Europäer – Anm. d. Red.) glauben, dass sie wegen eines Landes mit 20 Millionen Einwohnern wie Syrien ein Problem haben, (…) warten Sie, bis eine größere Region destabilisiert wird – die Sahelzone mit 500 Millionen Einwohnern.“
Die Versorgungsengpässe in den Konfliktregionen könnten „unabsehbare Folgen“ zeitigen. „Ich habe nicht nur in Syrien mit Menschen, und zwar mit Frauen, gesprochen, die sagten: ‚Mein Mann wollte sich nicht dem IS anschließen, wir hatten aber nichts zu essen, wir hatten keine Wahl‘“, betont Beasley.
* Islamischer Staat, auch IS, eine in Russland verbotene Terrorvereinigung.