Die EU macht es London nahezu unmöglich, die antirussischen Sanktionen nach dem US-Beispiel zu verschärfen. Dies schreibt die Zeitung „The Telegraph “ unter Verweis auf den britischen Finanzminister Philip Hammond.
Hammond stellte demnach fest, dass eine unabhängige Sanktionspolitik „mit geringen Ausnahmen“ nicht möglich sei, da Großbritannien noch nicht aus der EU ausgetreten sei. Ihm zufolge ist es notwendig, in diesem Zusammenhang einen Konsens mit den anderen 27 EU-Staaten zu erreichen, was jedoch eine enorme Schwierigkeit darstelle. Das bedeute oft, dass man sich „auf den kleinsten gemeinsamen Nenner“ einigen müsse, so Hammond.
Es sei „wahrscheinlich fair zu sagen“, dass sich das Verlangen nach weiterem Druck auf russische Unternehmer von EU-Land zu EU-Land unterscheide, betonte der Finanzminister.
Am 6. April hatte Washington seine Sanktionsliste um 17 hochrangige russische Beamte, sieben Unternehmer und ihre Firmen erweitert.
Unter den betroffenen Unternehmen sind der staatliche Rüstungsexporteur Rosoboronexport, der Lastwagenbauer GAZ, der Aluminiumgigant RusAl des Oligarchen Oleg Deripaska und die Unternehmensgruppe En+ sowie Wiktor Wekselbergs Investitionsunternehmen Renova und einige andere Konzerne. Formell begründete die US-Administration die neuen Sanktionen mit einem „destabilisierenden Verhalten“ Russlands und angeblichen Versuchen Moskaus, die „westliche Demokratie zu untergraben“.